Hörspiegel-Meinung (mj):
Endlich aus der Nervenheilanstalt entlassen
hat Edgar Allen Poe nichts anderes im Sinn als dem Ort der sein Käfig
war zu entfliehen, selbst als sein Psychologe ihm eröffnet das er
etwas mit einem Mord zu tun haben könnte, hält er an seinem Plan
fest und bucht einen Platz auf einem Schiff das am nächsten Morgen
auslaufen soll. Doch so weit kommt es nicht, Edgar versinkt in einen Wachtraum,
der ihn in eine mittelalterliche Stadt entführt, in der grausames
geschieht...
Der Fürst wappnet seinen Palast für
ein Prächtiges Fest, Gaukler, Spielleut und Feuerwerker sind eigens
dafür von weit her angereist. Doch bevor das Fest beginnt schlägt
der Rote Tod zu, Husten, stechende Schmerzen, Schwindelanfälle und
blutende Beulen bedeuten in diesen Schrecklichen Tagen den Tod, den Roten
Tod. Als dieser sich wie eine Epidemie ausbreitet und die Friedhöfe
überquillen sieht der Fürst nur noch einen Ausweg, er schließt
sich mit seinem Hofstaat im Palast ein, um zu warten bis alles vorüber
ist. Doch als der Fürst trotz allem den Maskenball abhalten will,
tritt der Rote Tod erneut auf den Plan...
Die atmosphärisch bearbeitete Umsetzung des Klassikers von Edgar Allan Poe entführt den Hörer in eine Spannende Welt. Leider sind manche Stimmen, obwohl die Protagonisten erstklassig besetzt sind, etwas fehl am Platze, anscheinend hat man um Arbeit zu sparen manche Sprecher die Stimmen verstellen lassen. Auch das, zum Glück nur am Ende zu hörende, Titellied entstammt einer Generation von Titelmelodien, welche ich für gerechtfertigt ausgestorben hielt. Trotz dieser Mankos, und eben weil das Titellied nur am Ende ertönt, ist dieses Hörspiel von Gothic Drama eine Gelungene Umsetzung einer Poe Geschichte, welche klassischerweise sehr schwer zu bearbeiten sind. Eine stilistische Geräuschkulisse und ein düsterer Soundtrack verleihen dem Spiel einen dunklen, spannenden Charakter wie er einer Edgar Allan Poe Erzählung würdig ist.
Für Freunde des abstrakten Horrors
von Lovecraft und Poe ist dieses Hörspiel ein Muss, auch wenn sich
ein wahres Grauen, wie ich es beim Lesen der Poe Erzählungen empfunden
habe nicht so recht einstellen will, irgentwas ist noch sehr kantig an
diesem Hörspiel...
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |