Edgar Allan Poe
"Die Maske des Roten Todes"

© 2003 Lübbe Audio
Rückentext:
Kurz bevor sein Schiff die Segel setzt, versinkt Edgar Allen Poe in einem Wachtraum: Vor den zugemauerten Toren eines Palastes stirbt die Bevölkerung an einer furchtbaren Seuche. Der Fürst hat sich mit seinem Hofstaat von der Außenwelt abgeschlossen, um der Pest zu entgehen. Er veranstaltet einen Maskenball, um den Hofstaat aufzuheitern. Ein prächtiges Spektakel beginnt. Doch unter den Gästen ist eine Maske, die Maske des roten Todes …

Hörspiegel-Meinung (mj):
Endlich aus der Nervenheilanstalt entlassen hat Edgar Allen Poe nichts anderes im Sinn als dem Ort der sein Käfig war zu entfliehen, selbst als sein Psychologe ihm eröffnet das er etwas mit einem Mord zu tun haben könnte, hält er an seinem Plan fest und bucht einen Platz auf einem Schiff das am nächsten Morgen auslaufen soll. Doch so weit kommt es nicht, Edgar versinkt in einen Wachtraum, der ihn in eine mittelalterliche Stadt entführt, in der grausames geschieht...
Der Fürst wappnet seinen Palast für ein Prächtiges Fest, Gaukler, Spielleut und Feuerwerker sind eigens dafür von weit her angereist. Doch bevor das Fest beginnt schlägt der Rote Tod zu, Husten, stechende Schmerzen, Schwindelanfälle und blutende Beulen bedeuten in diesen Schrecklichen Tagen den Tod, den Roten Tod. Als dieser sich wie eine Epidemie ausbreitet und die Friedhöfe überquillen sieht der Fürst nur noch einen Ausweg, er schließt sich mit seinem Hofstaat im Palast ein, um zu warten bis alles vorüber ist. Doch als der Fürst trotz allem den Maskenball abhalten will, tritt der Rote Tod erneut auf den Plan...

Die atmosphärisch bearbeitete Umsetzung des Klassikers von Edgar Allan Poe entführt den Hörer in eine Spannende Welt. Leider sind manche Stimmen, obwohl die Protagonisten erstklassig besetzt sind, etwas fehl am Platze, anscheinend hat man um Arbeit zu sparen manche Sprecher die Stimmen verstellen lassen. Auch das, zum Glück nur am Ende zu hörende, Titellied entstammt einer Generation von Titelmelodien, welche ich für gerechtfertigt ausgestorben hielt. Trotz dieser Mankos, und eben weil das Titellied nur am Ende ertönt, ist dieses Hörspiel von Gothic Drama eine Gelungene Umsetzung einer Poe Geschichte, welche klassischerweise sehr schwer zu bearbeiten sind. Eine stilistische Geräuschkulisse und ein düsterer Soundtrack verleihen dem Spiel einen dunklen, spannenden Charakter wie er einer Edgar Allan Poe Erzählung würdig ist.

Für Freunde des abstrakten Horrors von Lovecraft und Poe ist dieses Hörspiel ein Muss, auch wenn sich ein wahres Grauen, wie ich es beim Lesen der Poe Erzählungen empfunden habe nicht so recht einstellen will, irgentwas ist noch sehr kantig an diesem Hörspiel...
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Matthias Just, © 2006 Der Hörspiegel )