Arto Paasilinna
"Die Giftköchin"
© 2003 Lübbe Audio
Rückentext:
Der finnische Autor Arto Paasilinna erzählt
von einer cleveren, reizenden alten Dame, Linnea Ravaska, die in ihrem
Häuschen auf dem Lande lebt und den Ruhestand genießt. Leider
wird der Frieden regelmäßig am Zahltag der Rente gestört,
wenn ihr krimineller Neffe mit seinen Freunden auftaucht, um ihr einen
Großteil des Geldes gleich wieder abzunehmen. Doch eines Tages ist
das Maß voll. Linnea beschließt, sich gegen die drei jungen
Männer zur Wehr zu setzen, die ihr mittlerweile gar nach dem Leben
trachten.
Hörspiegel-Meinung (ad):
Arto Paasilinna schreibt über eine
alte finnische Offizierswitwe, die friedlich auf dem Land lebt. Jeden Monat
am Tag der Rentenzahlung wird diese friedliche Ruhe gestört, denn
dann bekommt sie Besuch aus der Stadt....
Zur Story:
Die alte Offizierswitwe Linnea Ravaska
lebt auf einem Hof 50 km außerhalb von Helsinki. Hier in der ländlichen
Gegend führt sie ein ruhiges und beschauliches Leben. Einmal im Monat
holt sich die liebenswerte alte Dame ihre Witwenrente von der Bank im Dorf
ab. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch nicht für Linnea. Seit Jahren
hat sie Angst vor diesem Tag, denn dann bekommt sie Besuch aus der Stadt.
Pünktlich zur Rentenzahlung erscheint ihr missratener Neffe Kauko,
um ihr den Großteil des Geldes gleich wieder abzunehmen. Er ist ein
Krimineller, genauso wie seine beiden Freunde, die er diesmal aus der Stadt
mitbringt. Die drei jungen Männer schlagen und nötigen die rüstige
Dame. Für das gestohlene Geld kaufen sie Schnaps und betrinken sich
sinnlos. Dabei verwüsten sie alles völlig rücksichtslos.
Diesmal ist es besonders schlimm. Kauko hat sich überlegt, seine Tante
zu einem Testament zu zwingen, welches ihn als Alleinerben bestimmt. Er
bringt sogar schon ein vorgedrucktes Papier hierfür mit. Nicht ohne
Grund befürchtet die Witwe ihr baldiges Ableben, da sie gezwungenermaßen
das Testament unterschreibt. Aus Angst vor den Vandalen flüchtet sie
sich in den Wald.
Ihre Flucht führt sie schließlich
in die Stadt nach Helsinki. Dort kommt sie bei einem alten Freund, einem
Arzt, unter. Sie hofft hier vor ihrem Neffen sicher zu sein. Im Haus des
Arztes grübelt sie über die Folgen ihrer möglichen Entdeckung
durch ihren Neffen. Schließlich findet sie den Medikamentenschrank
des Arztes. Nun hat sie Zugriff zu giftigen Substanzen und findet in einem
dicken, alten Buch eine Beschreibung für eine erfolgreiche Mixtur.
Sie beschließt, sich ein Giftsüppchen zu kochen, um im Falle
eines Falles, immer eine Dosis für sich selber dabei zu haben, um
den Schlägen ihres Neffen zu entgehen.
Und als die drei Kleinkriminellen Linnea
tatsächlich aufgespürt haben, werden aus den Jägern auf
einmal die Opfer. Die drei müssen schmerzhaft erfahren, das eine alte
Frau ein ernst zu nehmender Gegner sein kann...
Fazit:
Es ist eine nette kleine Geschichte, voll
von rabenschwarzem Humor. Die alte Witwe gerät ungewollt in die Rolle
des Racheengels. Trotzdem bleibt sie für den Hörer eine liebenswürdige
Person. Gleichzeitig werden Kauko und seine Freunde in jeder einzelnen
Zeile als abgrundtief schlechte Menschen beschrieben. An sie denkt man
mit Verachtung.
Paasilinnas Roman endet mit der Feststellung:
„Schließlich landen alle Finnen nach ihrem Tod in der Hölle.“
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Hörspiegel-Skala: |
1. Story |
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2. Atmosphäre |
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3. Sprecher |
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4. Soundtrack |
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5. Aufmachung |
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ENDERGEBNIS
(gerundet) |
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(Annika Dietrich, © 2003
Der Hörspiegel )