Hörspiegel-Meinung (ts):
Story:
Robert, Abiturient aus Berlin, hat sein
Studienjahr in New York geschmissen. Es verschlägt ihn auf Fire Island
in den Ort Point O’ Woods in ein Strandhaus, in dem einst John Lennon wohnte.
Fasziniert beschäftigt er sich mit dessen Leben und entdeckt schon
bald eine unheimliche Seelenverwandtschaft mit dem Musiker.
Roberts Vater, ein Arzt aus Berlin, gibt
seinem Sohn beim Abschied eine Kassette mit, worauf Musiker zu hören
sind, die in New York, seinem Zielort, leben oder gelebt haben. Bereits
die erste Szene, die in einem Rückblick erzählt wird, macht deutlich,
wie distanziert das Verhältnis von Vater und Sohn ist. Die Geschichte
wird aus der subjektiven Sicht von Robert erzählt. Das alles mit einer
Glanzleistung von Stefan Kaminski, der zwischen verschiedenen Geschlechtern
und Akzenten hin und her wechselt. Besonders gelungen: seine Interpretation
des Berliner Akzents von Hans, den Robert auf Fire Island kennen lernt.
Die Geschichte weiß dabei nach kurzer Zeit zu fesseln. So folgt man
dem Geschehen bis zur dritten CD mit Spannung. Leider geht der Geschichte
auf CD 4 völlig die Puste aus, da Osang die Erzählperspektive
von Robert zu einem Über-Ich wechselt, der die Stationen seines Vaters
auf der Suche nach seinem Sohn aufs Bissigste kommentiert.
Das langweilt einen nach kurzer Zeit so
dermaßen, dass man am liebsten überhaupt nicht mehr zu Ende
hören möchte. Und das zu Recht, da auch das Ende lakonischer
gar nicht mehr hätte ausfallen können.
Fazit:
Wer seine Twen-Zeit voll weinerlicher
Selbstreflexion zusammen mit einer kleinen Exkursion in die Musik der 70er
noch einmal Revue passieren möchte, liegt bei „Lennon ist tot“ goldrichtig.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |