Alexander Osang
"Lennon ist tot"

© 2007 Der Audio Verlag
Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (ts):
Story:
Robert, Abiturient aus Berlin, hat sein Studienjahr in New York geschmissen. Es verschlägt ihn auf Fire Island in den Ort Point O’ Woods in ein Strandhaus, in dem einst John Lennon wohnte. Fasziniert beschäftigt er sich mit dessen Leben und entdeckt schon bald eine unheimliche Seelenverwandtschaft mit dem Musiker.

Roberts Vater, ein Arzt aus Berlin, gibt seinem Sohn beim Abschied eine Kassette mit, worauf Musiker zu hören sind, die in New York, seinem Zielort, leben oder gelebt haben. Bereits die erste Szene, die in einem Rückblick erzählt wird, macht deutlich, wie distanziert das Verhältnis von Vater und Sohn ist. Die Geschichte wird aus der subjektiven Sicht von Robert erzählt. Das alles mit einer Glanzleistung von Stefan Kaminski, der zwischen verschiedenen Geschlechtern und Akzenten hin und her wechselt. Besonders gelungen: seine Interpretation des Berliner Akzents von Hans, den Robert auf Fire Island kennen lernt. Die Geschichte weiß dabei nach kurzer Zeit zu fesseln. So folgt man dem Geschehen bis zur dritten CD mit Spannung. Leider geht der Geschichte auf CD 4 völlig die Puste aus, da Osang die Erzählperspektive von Robert zu einem Über-Ich wechselt, der die Stationen seines Vaters auf der Suche nach seinem Sohn aufs Bissigste kommentiert.
Das langweilt einen nach kurzer Zeit so dermaßen, dass man am liebsten überhaupt nicht mehr zu Ende hören möchte. Und das zu Recht, da auch das Ende lakonischer gar nicht mehr hätte ausfallen können.

Fazit:
Wer seine Twen-Zeit voll weinerlicher Selbstreflexion zusammen mit einer kleinen Exkursion in die Musik der 70er noch einmal Revue passieren möchte, liegt bei „Lennon ist tot“ goldrichtig.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Thomas Skroch, © 2007 Der Hörspiegel )