Hörspiegel-Meinung (ste):
Es gibt ja Menschen, die kann man als
Pessimisten von Grund auf bezeichnen. Vielleicht sogar als Zyniker. Der
Herr Schmickler z.B. zählt dazu. Und was Schmickler in Sachen Politik,
ist Herr Nitschke in Sachen Literatur. Oder sagen wir besser: Bücher!
Denn viele der Bücher, die er vorstellt, werden so derbe „zerrissen“,
dass man nicht mal mehr von Schund reden dürfte, wenn man denn die
Meinung des Kabarettisten annimmt.
Und Nitschke ist nicht zimperlich, er wandelt auf einem sehr schmalen Grad, sollte er doch wissen, dass er sich in seinem neuen Programm „Hauptsache Wind“ absolute Publikumskracher übermäßig kritisch zur Brust nimmt. Nicht nur Hape Kerling und der Dalai Lama bekommen ihr Fett weg, nein, auch Dietrich Grönemeyer und der Koran müssen – neben anderen – diesmal dran glauben.
Böse und bissig geht’s zur Sache, ja. Allerdings nicht ganz ohne ein paar flache Auswüchse, die nicht ganz so viel Niveau erfordern. Dass dieses Niveau aber auf jeden Fall in Nitschke vorhanden ist, zeigt er an vielen Stellen. Warum also nicht durchgehend?
Dennoch dürfte „Hautsache Wind“ nicht
nur allen Nitschke-Freunden gefallen, sondern auch den Fans von böser,
direkter, unverblümter satirischer Literaturkritik. Live aufgenommen
am 24.November 2007 in der Comedia Köln.
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