Nedjma
"Die Mandel"

©  2005 AME hören
Rückentext:
Die junge Marokkanerin Badra ist fest davon überzeugt, dass sie für die Liebe bestimmt ist. Doch wird sie gemäß der Tradition verheiratet und erlebt in ihrer Ehe nur Gleichgültigkeit und Demütigung. Sie flieht zu ihrer Tante nach Tanger. Von ihr lernt Badra, dass sie das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat. Und hier lernt sie Driss kennen, der ihr die Augen für die vollkommene Liebe öffnet. Doch die Beziehung wird zur erotischen Obsession …

Hörspiegel-Meinung (ste):
„Die Mandel“ der anonymen Autorin Nedjma schildert das Leben einer in Marokko lebenden Frau. Angefangen in der Kindheit und Jugend erfährt der Hörer viel über die Sexualität der Erzählerin und der arabischen Frauen, über Liebe und Sex, Gewalt und Vergewaltigung, Freiheit und Sehnsucht, Lust und Unterdrückung. Hier werden stets sehr intime Details geschildert. Dabei springt Nedjma zwischen den jeweiligen Jahren.

„Die Mandel“ ist ein mehrschichtiges Buch. Auf der einen Seite ungefilterte und pure Erotik, auf der anderen Seite Gesellschaftsbild und –kritik. Die Sprache der Autorin wechselt zwischen platt und direkt und poetisch naiv.

Sprecherin Simone Brahmann liest „Die Mandel“ mit einer ruhigen und sehr erotischen Stimme. Ihre Interpretation steht dem Hörbuch gut zu Gesicht.

Das Buch spaltet offenbar seine Leser- / Hörerschaft. Die einen finden es zu direkt, zu sexuell. Andere finden die Mischung aus Drama und Erotik im orientalischen Flair sehr gelungen. Da hier eine starke Polarisierung möglich ist, fällt es schwer, eine eindeutige Empfehlung auszustellen. Lassen Sie sich auf den Sprachstil ein und können Sie auch mit eindeutig formulierter Sexualität umgehen? Dann sollten Sie zumindest einmal in dieses Hörbuch hineinhören! Sicherlich auch als Geschenk an „die beste Freundin“ geeignet.

Erschienen beim neuen Hörbuch-Label „AME hören“.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2005 Der Hörspiegel )