Hörspiegel-Meinung (ste):
Wenn man über phantastische Literatur
in der Zeit der Weimarer Republik spricht, wird man an dem Namen Gustav
Meyrink nicht vorbeikommen. Mit seinem Roman „Der Golem“ schafft er ein
Werk aus Illusionen, einer Mixtur aus Traum und Wirklichkeit in einer Dunkelheit
aus verschwommenen Schemen im Tanz flackernder Irrlichter. Spielort dieses
Alptraumes ist Prag. Jene geheimnisumwobene Stadt.
Athanasius Pernath ist Gemmenschneider im jüdischen Getto von Prag. Zahlreiche Intrigen und sein eigener Wahnsinn gehören zu seinem Alltag. Doch er gerät unter Mordverdacht. Schuld daran: Aaron Wasserturm, der Trödler. Sein Komplott bringt Pernath hinter Gittern. Doch er wird entlassen und muss mit ansehen, wie sein Ghetto abgerissen wird. Er sucht nach bekannten Gesichtern – niemand da. Pernath erwacht – nur ein Traum? Oder war es doch alles Realität? Pernath sucht nach Spuren und wird fündig... etwas stimmt hier nicht! Gibt es den Golem, jenes Wesen aus Lehm, das durch einen Zettel im Mund zum Leben erweckt wurde, wirklich?
Eine sehr atmosphärische Geschichte, die ein Klassiker der Phantastischen Literatur ist. Und das zurecht.
Der Ullstein Hörverlag veröffentlicht nun eine 566 Minuten lange Box mit 8 CDs, auf denen Wolf Euba die ungekürzte Fassung von Meyrinks Klassiker erzählt. Die Pappbox beinhaltet ein Booklet und 8 einzelne Pappschuber, auf denen die einzelnen Kapitel der jeweiligen CD angezeigt sind.
Die schlichte Aufmachung soll aber nicht
darüber hinwegtäuschen, dass diese Box ein großes Meisterwerk
ist. „Der Golem“ sollte in keiner Phantastik-Sammlung fehlen!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |