Kai Meyer
"Die Wellenläufer"

© 2004 HörCompany
Rückentext:
Wellenläufer, das sind Kinder, die über das Wasser gehen können. Da ist Jolly, das Piratenmädchen aus der Karibik, die glaubt, die letzte dieser "Quappen" zu sein. Aber da ist auch Munk, dessen Elternhaus auf einer Insel in der Karibik von einem fürchterlichen Wesen verwüstet wird. Jolly und Munk erfahren, dass mitten im Atlantik ein gewaltiger Mahlstrom die Existenz der Menschen bedroht. Nur die beiden Wellenläufer können den Strudel zwischen den Welten schließen.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Kai Meyer hat eine Gabe. Er nimmt alte Mythen und Sagen und baut sie so in seine Geschichten ein, dass die überaus glaubwürdig erscheinen. Im ersten Teil seiner Piraten-Fantasy Trilogie „Die Wellenläufer“ lernen wir Jolly kennen, ein junges Mädchen, dass tatsächlich über das Wasser gehen kann. Menschen mit dieser Begabung werden Quappen genannt. Da Jolly die einzige Quappe auf der Welt ist, ist sie bei Seeräubern als Verbündete überaus beliebt, denn niemand erwartet einen Angiff durch ein über das Wasser der Karibik laufendes Mädchen. Doch die Mannschaft und der Kapitän, mit dem Jolly unterwegs ist, werden verraten, und nur ihr gelingt die Flucht. Halb tot strandet sie auf der einsamen Insel von Munk und seinen Eltern, die eine Plantage mit Geisterarbeitern haben. Jolly erfährt, dass sie nicht die einizige Quappe auf der Welt ist. Munk, der Junge in ihrem Alter, besitzt ebenfalls diese Eigenschaft. Und jemand versucht sie zu fangen / zu töten (?). Auf ihrer Flucht vor dem bösen Mahlstrom treffen sie auf zahlreiche Verbündete und Feinde wie den Geisterhändler, einen sprechenden Holzwurm, einen Pitbull-Mann und eine Piraten-Prinzessin. Die erste Etappe der Trilogie endet in der Seesternstadt Aelenium.

Man merkt: Meyers Ideen sind fabelhaft. Die Atmosphäre übersteigt die anderer Jugendromane um Längen. Ein Flair irgendwo zwischen „Fluch der Karibik“, den alten Errol-Flynn-Filmen  und „The Secret of Monkey Island“ zieht sich durch die gesamten 5 CDs.

Sprecher ist der fabelhafte Andreas Fröhlich, bekannt als Bob Andrews von den drei Fragezeichen. Er war nicht nur Synchronregisseur bei der „Der Herr der Ringe“-Trilogie, sondern sprach dort auch den „Gollum“, an dessen Aussprache Fröhlichs Interpretation des Holzwurms doch sehr stark anlehnt. Wirklich zum Schreien komisch!

Rundum gelungen ist also der erste Teil der Piraten-Trilogie und schürt hohe Erwartungen an „Die Muschelmagier“, die ab August die CD-Spieler mit Karibik-Flair füllen werden.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )