Klaus Löwitsch
"Wittgenstein"
© 2003 Ventana
Rückentext:
Mit seiner letzten Arbeit, die wie ein
Vermächtnis anmutet, folgt Klaus Löwitsch Wittgensteins Gedankengängen
bis an die Grenzen der Sprache, die immer auch die Grenzen der eigenen
Welt bedeuten. Der Höreindruck führt wie eine Gratwanderung auf
dem schmalen, kargen Lebenspfad Wittgensteins durch eine poetische fantastishe
und zugleich beunruhigende Landschaft mit Texten von Tagore, Douglas, Dowson,
Rilke, Saunders, Trakl, Gutjahr und Löwitsch selbst. Kein Gipfelstürmen,
keine Sensationen, stattdessen Wortfolgen wie Gebete, ein Steinbruch des
Unbegreiflichen. Löwitsch verbindet die so unterschiedlichen Fundstücke
zu einem innigen Monolog und evoziert fiktive Begegnungen, die Wittgenstein,
den wohl berühmtesten Philosophen des 20. Jahrhunderts, neu entdecken
lassen.
Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Klaus Löwitsch, einer der Schauspieler,
die man mit Sicherheit schon einmal in Aktion auf dem Bildschirm gesehen
hat, legt mit diesem Werk, welches er kurz vor seinem Tod fertig stellte,
die Gedankengänge Wittgensteins offen. Eine Wanderung durch Gedanken
und Gedichte.
Welches Genre erwartet den Hörer
?
Dieses Hörbuch kann man eigentlich
in kein Genre einteilen, da es kaum greifbar ist. Philosophie bildet die
Grundlage, doch da ist mehr.
Wie ist das Hörspiel umgesetzt ?
Klaus Löwitsch trägt den Text,
die Gedanken mit tiefster Inbrunst vor. Taucht selbst in die Gedankenwelt
ab und verschwindet so tief im Text, dass er selbst zum Spiegel dessen
wird, was er dem Hörer präsentiert.
Untermalt wird die Lesung mit der Musik
von Anton von Webern und Franz Schubert.
Das Cover ist mit einem Bild von Löwitsch
vor schwarzem Hintergrund gestaltet. Das drei CDs beinhaltende Digipack
ist zusätzlich mit Textinformationen versehen und enthält ein
Booklet, das die Quellentexte der Lesung näher kennzeichnet.
Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten
:
„Wittgenstein“ von und mit Klaus Löwitsch
ist keine leichte Kost! Wer sich auf die 145 Minuten Spieldauer einlässt,
wird mit dieser Zeit allein nicht auskommen, da er geneigt sein wird, sich
bestimmte Passagen des öfteren anzuhören, um in die Materie eindringen
zu können. Mit allem, was sein von Krankheit gepeinigter Körper
hergegeben hat, trägt Klaus Löwitsch den Text vor. Das Hörbuch
ist in sich als geschlossene Einheit zu sehen, die mit der verwendeten
Musik und den von Uschi Bökesch beigesteuerten Schlagzeuguntermalungen
einen Einblick in philosophische Landschaften eröffnet.
Löwitschs Genialität zeigt sich
in diesem seinem letzten Werk ein letztes Mal. Ein Vermächtnis, das
zu denken gibt.
Note 2+
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Hörspiegel-Skala: |
1. Story |
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2. Atmosphäre |
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3. Sprecher |
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4. Soundtrack |
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5. Aufmachung |
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ENDERGEBNIS
(gerundet) |
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(Michael Brinkschulte, ©
2003 Der Hörspiegel )