Siegfried Lenz
"Deutschstunde"

©  2006 Hoffmann und Campe
Rückentext:
Siggi Jepsen, Insasse einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, soll im Deutschunterricht einen Aufsatz über das Thema »Die Freuden der Pflicht« schreiben. Das Thema ist ihm vertraut wie keinem sonst: Sein Vater ist ein so pflichtbewusster Polizist, dass er nicht zögert, seinem Jugendfreund, dem international bekannten Maler Nansen, das von den Nazis über ihn verhängte Malverbot zu überbringen und seine Einhaltung zu überwachen. Siggi, zu dieser Zeit noch ein Kind, wird Zeuge eines stillen, aber erbitterten Kampfes. Und in der Erinnerung wird sein Deutschaufsatz zum Lebensbericht, zum Versuch, sich selbst zu begreifen.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Es kommt selten vor, dass ein Buch nahezu einstimmig zu einem „Klassiker der deutschsprachigen Literatur“ gekürt wird. Thomas Mann ist dies häufig gelungen, ebenso Günther Grass oder Hermann Hesse. Und auch Siegfried Lenz darf man getrost zu den „Klassikern“ zählen.

In seinem Roman „Deutschstunde“ berichtet er in der Ich-Erzähler-Weise von einem Jugendlichen, der in einer Anstalt für schwer Erziehbare lebt. Hier soll er im Deutschunterricht einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Doch ihm fällt nicht so recht etwas ein, und so beginnt er mit der Geschichte seines Vaters. In diesem Rückblick werden zahlreiche Facetten aus dem Leben einer Familie beschrieben, in einer faszinierenden Detailtreue.

Die Besonderheit an diesem Hörbuch ist, dass es sich um eine Autorenlesung handelt. Klar, Herr Lenz ist kein Joachim Kerzel oder Christian Brückner, doch es kommt eine gute Atmosphäre auf, wenn Siefried Lenz selbst seine „Deutschstunde“ rezitiert. Am besten beschreibbar mit "Fesselnd".

„Deutschstunde“ erscheint bei Hoffmann und Campe Hörbuch in einer stabilen Pappbox auf 16 CDs.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2006 Der Hörspiegel )