Kurzarbeit - Folge 1
"Psychopathen"

© 2003 Hörfabrik
Rückentext:
1.Montag: Seit mehr als 20 Jahren wird er von seinen Kollegen gequält. Heute ist Montag und heute wird ihn keiner quälen, denn heute beginnt des Hausmeister´s Odyssee durch eine Firma voller kranker Seelen, boshafter Kreaturen und Kollegen, die selbst der Teufel meiden würde. Sollte sein Plan aufgehen, dann wird am Feierabend niemand mehr über ihn lachen.

2. Eine kleine Nachtmusik (Pum-Pum): Lena verbringt ihr halbes Leben vor dem PC. Ihr Leben ist langweilig, ihre Beziehung nicht gerade die Erfüllung und am Sex haben meist nur die anderen Spass. Dann tritt Anton in ihr Leben. Anton ist ein Königspudel und Lena soll auf ihn aufpassen. Doch ihre Internetsucht, Sex-Chats und ihre Reise durch World-Wide-Web sorgen dafür das es in ihrem Hirn zu einem Kurzschluss kommt. Anton wird zu ihrem erbittersten Feind.

3. Allein in der Nacht: Allein in der Nacht? Warum bin ich hier? Bin ich Schlafgewandelt? Was mache ich hier mitten im Wald? Was sind das für Greife, die hinter mir her sind? Und wer ist dieser Mann, der sich mir als Satan persönlich vorstellt?

Bestellinformationen:
www.Hoerfabrik.de

Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Drei Kurzgeschichten werden hier präsentiert, die sich mit psychopathischen Personen auseinandersetzen. Der Inhalt wird durch die auf dem CD-Rücken befindlichen Kurzbeschreibungen leicht angedeutet, doch mehr zu verraten würde die zum Teil sehr skurrilen Geschichten ihrer Wirkung berauben, die nicht nur beim ersten hören zu Tage tritt.

Welches Genre erwartet den Hörer ?
Die hier präsentierten Geschichten bieten dem Hörer Anleihen bei vielen Genres. Es sind unter anderem Anteile von Horror und Psychothriller zu finden, die mit vielen weiteren, unter anderem mit schwarzem Humor, ergänzt werden.

Wie ist das Hörspiel umgesetzt ?
Das Hörbuch, auf welchem sich drei Geschichten befinden ist mit Hilfe von drei Sprechern umgesetzt. Zwei der Sprecher sind zugleich auch die Autoren der ersten beiden Texte. „Montag“ wird von Horst Kurth gelesen, der, wie Daniel Nipshagen, der „Eine kleine Nachtmusik (Pum-Pum)“ vorträgt, seinen eigenen Text zu gehör bringt. „Allein in der Nacht“ wird von Christoph Tiemann gelesen, geschrieben wurde der Text allerdings von Florian Wendlandt.
Die inbrünstig vorgetragenen Texte werden durch zusätzliche musikalische Untermalung in ihrer Intensität unterstützt.
Die Covergestaltung ist recht ansehnlich. Sie zeigt im Hintergrund ein Feuer, im Vordergrund eine Person in Schwarz mit Gasmaske. In den Augengläsern spiegelt sich ein weiteres Feuer. Das Booklet ist recht schlicht gehalten, enthält jedoch alle wichtigen Informationen zur Produktion. Zudem sind Informationen zu den Autoren der drei Geschichten enthalten.

Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Alle drei Geschichten haben das gewisse etwas! Sie sind nichts für schwache Nerven, denn die Beschreibungen einiger psychopathischer Taten der jeweiligen Protagonisten sind sehr bildlich. Wer hier ein gutes Vorstellungsvermögen hat, dem dreht sich eventuell mal der Magen um. Doch gerade diese sehr ausführlichen Beschreibungen machen die Geschichten aus. Man wird in die Geschichten hineingezogen und kann sich beispielsweise bei „Montag“ leicht in die Person des Hausmeisters hineinversetzen, ja seine Taten zum Teil sogar gut nachvollziehen. Doch mit der Wende am Ende, wer rechnet schon damit???
„Eine kleine Nachtmusik“ ist deutlich skurriler und bringt den Hörer in die Situation, sich etwas vorstellen zu müssen, was nicht unbedingt alltäglich zu nennen ist. Makaber, ja, so kann man diese Geschichte nennen. Sie lebt von dunkelstem Humor und bietet beste Unterhaltung.
Die dritte Geschichte ist ebenfalls ein Erlebnis. Spielt sie doch mit der Angst der Menschen, sich beim aufwachen nach dem Schlafwandeln in Situationen zu erwachen, die .... Oder war es doch nur ein Alptraum?

Mit fast 79 Minuten Spielzeit bietet die CD ein kurzweiliges Erlebnis. Einziges Manko ist, dass die Geschichten jeweils als Ganzes in einem Track gefasst sind. Dies bedeutet für die einzelnen Geschichten, dass sie nicht unterbrochen werden können, um an einem bestimmten Punkt wieder einzusetzen. Mit 34 Minuten Spielzeit ist dies bei „Montag“ gefolgt von „Allein in der Nacht“ mit 26 Minuten am problematischsten. Die dritte Geschichte ist mit knapp 18 Minuten Dauer gerade noch im Rahmen.

Entgegen der bei der Hörfabrik sonst bei Hörspielen üblichen Altersempfehlung ist dieses Hörbuch nicht mit einer Altersangabe versehen. Ich würde jedoch vorschlagen die Geschichten nicht unter 16 Jahren zu empfehlen!

Alles in Allem ist diese Produktion ein gut gelungenes Hörbuch, welches eine Klasse für sich bildet.
Als Note gebe ich eine 2.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s)
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2004 Der Hörspiegel )