Hörspiegel-Meinung (ste):
Kommissar Klupfinger – ein neuer Stern
am Krimihimmel. Eine Mischung aus dem „Bullen von Tölz“ und Columbo.
Meist ein wenig voreilig im Umgang mit Vermutungen, stets direkt.
Als Klupfingers Sohn dessen Freundin vorstellen möchte, fällt Klupfinger aus allen Wolken: eine Asiatin! Als ob es nicht schon genug asiatische Touristen in der Gegend um Schloss Neuschwanstein gäbe! Aber er akzeptiert sie, und gemeinsam fährt die Familie zum Spatzieren an einen See. Dort jedoch ist es alles andere als idyllisch: Ein scheinbar toter Taucher liegt am Ufer – offenbar in einer Blutlache. Neben ihm ein unbekanntes Zeichen in das Blut geschrieben. Später stellt sich heraus: Der Taucher lebt noch, kann jedoch keine Aussage treffen. Und das Blut ist kein Blut, sondern Algen. Was hat es mit dem merkwürdigen Fall auf sich? Klupfinger beginnt mit den Ermittlungen.
Was das Hörbuch besonders macht, ist die Autorenlesung von Völker Klüpfel und Michael Kobr. Sie spielen sich die Bälle stets hin und her. Zugegeben: Es sind nicht die neuen Joachim Kerzels, Rufus Becks oder Andreas Fröhlichs, aber die bayerische Dialektik und die stimmliche Ausmalung der Charaktere motiviert recht schnell zum Weiterhören, und es macht Spaß, ihre Kriminalstory von ihnen selbst zu hören.
„Seegrund“ ist ein mit starken humoristischen
Elementen versehener Kriminalroman mit einem gewissen Jacques-Berndorf-Flair,
allerdings nicht in der Eifel, sondern in Bayern angesiedelt. Der zweite
Fall steht auch schon so gut wie in den Startlöchern. Man darf gespannt
sein.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |