Hörspiegel-Meinung (ts):
Willem Hold erlebt als 15jähriger
Junge im Waisenheim ein traumatisches Erlebnis, als eine Gruppe Heimbewohner
um Cornelius Zidona ihn festhalten und Spannlack auf sein bestes Teil träufeln.
Danach beginnt für Hold, mittlerweile
mit Wohnsitz in Manila, eine beispiellose Killerkarriere. So soll er nach
langen Jahren im Exil in Frankfurt einen Mann für 50.000 Euro umlegen.
Dabei trifft er auch auf alte Bekannte, räumt nebenbei noch
eine Vielzahl anderer Leute aus dem Weg und verliebt sich in die schöne
Prostituierte Lou Schultz.
Für die Produktion des Hörspiels
hat sich der Südwestrundfunk redlich Mühe gegeben. Allein die
Musik hebt sich angenehm vom Casio-Geklimper manch anderer Produktionen
ab. Und auch der Humor kommt hier nicht zu kurz, begegnet man während
des 80-minütigen Hörspiels, angelehnt an Kirchhoffs Charaktere,
doch so manch prominenter Stimme. Wie z. B. Marcel Reich-Ranicki als Louis
Freytag, Alfred Biolek als Alfons Brione, dem Kanzler sowie dem ungekrönten
Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer als Signore Franz.
Dennoch täuscht auch das nicht darüber
hinweg, dass das Hörspiel nicht so recht zünden mag. Schundroman
ist streckenweise mühsam, und sich auf Anhieb all die Charaktere zu
merken schier unmöglich. Da hilft meist nur ein Blick in das informative
Booklet, das alle Darsteller nochmals mit Kurzbeschreibung aufführt.
Fazit:
Alles in allem ist Schundroman zwar ein
professionelles Hörspiel, irgendwie mag aber keine Atmosphäre
aufkommen (und damit meine ich nicht etwa unpassende Hintergrundgeräusche!).
P.S. Bonuspunkt für die sexy Stimme
von Kathrin Angerer alias Lou Schultz. Lechz!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story(s) | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |