Stephen King
"Nachtschicht"
Jubiläums-Edition

© 2006 Lübbe Audio
Rückentext:
Ein Kind muß seine Angst vor der Dunkelheit überwinden - sonst verliert es sie nie.
Stephen King hat seine Angst nie überwunden. Er versteht es, mit ihr zu leben und Millionen Leser damit in Schrecken zu versetzen.
“Nachtschicht” stellt eine sehr persönliche Auswahl vom Besten dar, das King je geschrieben hat. Ein Stundenbuch des Grauens: Fünf ausgewählte Kalendergeschichten, in einsamen Vigilien erzählt, mit einem programmatischen Vorwort, in dem sich der Autor zu den Altmeistern der Schauerprosa bekennt: Der Rasenmähermann, Lastwagen, Manchmal kommen sie wieder, Der Mauervorsprung und Das Schreckgespenst.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Für mich gibt es ein Phänomen bei Stephen King. Entweder sind seine Storys von hoher Intelligenz und enorm dichter Atmosphäre (The Green Mile, Misery, Die Verurteilten) oder aber sie sind flach, stumpfsinnig blutig und am Ende enttäuschend. Die Geschichten der Storysammlung „Nachtschicht“ zählen für mich leider zu letzterer Gattung.

„Der Rasenmähermann“ weiß lediglich durch seine Skurrilität zu imponieren, „Manchmal kommen sie wieder“ ist zäh erzählt, „Das Schreckgespenst“ beginnt gut und endet schwach, „Lastwagen“ ist einfach überflüssig und die vierte CD habe ich mir gar nicht erst angehört. Ich war sehr enttäuscht. Erzählerisch sind die Geschichten einwandfrei, auch der Spannungsbogen ist meist vorhanden. Aber unterm Strich handelt es sich um Horror-Massenware ohne Seele. Daran ändert auch die intelligente Einleitung nichts. Der Soundtrack klingt disharmonisch und nervend.

Joachim Kerzel als Sprecher ist natürlich mit die beste Wahl für ein King-Hörbuch, daher hier volle Punktzahl. Außer dem günstigen Lübbe-Jubiläumspreis hat das Hörbuch jedoch ansonsten keine weiteren überzeugenden Aspekte.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s)
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2006 Der Hörspiegel )