Hörspiegel-Meinung (ste):
Mit „Friedhof der
Kuscheltiere“ legte Stephen King einen Schauer-Roman der besonderen Art
vor.
Der Arzt Louis Creed
zieht mit seiner Familie in ein Haus in der Kleinstadt Ludlow im amerikanischen
Bundesstaat Maine. Dort macht er Bekanntschaft mit seinen neuen Nachbarn:
Einem älteren Ehepaar. Doch nicht alles ist idyllisch, denn die Route
15 verläuft direkt vor der Haustüre, und tonnenschwere Trucks
rasen regelmäßig am Haus der Creeds vorbei. Das muss allzu schnell
auch der Hauskater „Church“ erfahren, als er überfahren wird. Doch
Creeds Nachbar weiß einen Rat: Es gibt eine entlegene Stelle hinter
dem alten Tierfriedhof, die bereits die Indianer kannten. Wenn man sein
Haustier hier vergräbt, kommt es zurück von den Toten. Louis
versucht sein Glück und Church kommt wieder zurück. Doch er hat
sich verändert, ist böse und stinkt nach Tod. Doch Church soll
nicht das einzige Opfer der Route 15 bleiben, denn Louis‘ kleiner Sohn
Gage kann bereits laufen... Als Gage stirbt, wägt Louis ab, ob er
seinen Sohn auf dem alten Tierfriedhof begraben soll um ihn so zurück
zu holen.
Schaurige Story, die über weite Strecken hochemotional und –atmosphärisch vorgetragen wird. Das tut ihr gut, denn es nimmt dem uralten „Zombie“-Plot die Plumpheit und befördert ihn auf ein höheres Level.
Dieser Stoff wurde bereits 1999 vom WDR als Hörspiel umgesetzt. 2006 erscheint nun die Wiederveröffentlichung durch den Hörverlag.
Als Sprecher sind zu nennen der Tatort-Kommissar László Kish, der die Rolle des Louis Creed spricht. Christin Marquitan spricht dessen Frau Rachel, leider übertreibt sie es stellenweise mit dem Pathos in ihrer Stimme. Vieles wirkt hier aufgesetzt und raubt Stimmung. Sehr gut hingegen wiederum die Leistung von Manfred Steffen, der den alten Nachbarn mimt.
Der Soundtrack besticht hauptsächlich durch Cello-Musik, die von Renaud Garcia-Fons komponiert wurde. Die Geräusche sind sehr dynamisch gemischt, will heißen: Mal sehr laut, mal sehr leise. Typisch WDR, leider nicht so gut fürs „Im-Auto-Hören“.
Insgesamt ein gutes,
schauriges Hörvergnügen für alle King-Fans und Freunde des
tiefer gehenden Horrors. Und bei 10 EUR Kaufpreis muss man wahrlich nicht
lange nachdenken.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |