Wladimir Kaminer
"Mein deutsches Dschungelbuch"

© 2003 Random House Audio
Rückentext:
Das wahre Leben - so schrieb "Die Welt" - unterhält besser als alle Fantasie. Der Beweis ist Wladimir Kaminer. Auf seinen Lesereisen hat er die entlegensten Winkel des Landes besucht: Weikersheim und Sömmerda, Zeitz oder Waldbröl - und von überall her hat er Geschichten mitgebracht, Beobachtungen, die sich auf Fundstücken gründen wie dem Eintrag in einem Hotel-Gästebuch: "Hotel Schere toll! Wunderbar! Bis zum nächsten Mal! Roberto Blanco!" Mit klarem Blick und einem unverwüstlichen Sinn für Humor schildert Kaminer in zahlreichen Geschichten die Eigenheiten der Bewohner deutscher Kleinstädte und die charakteristischen Merkmale ihrer Heimat - und er liest natürlich selbst!

Hörspiegel-Meinung (ste):
Der russische Autor Vladimir Kaminer bereiste auf seiner Deutschland-Lesetour weite Teile unseres Landes. Die Geschichten, die er auf seiner Doppel-CD "Mein deutsches Dschungelbuch" präsentiert, entstanden allesamt als Reiseaufzeichnung. Sie erzählen von selbstgebranntem Quittenschnaps aus Weikersheim, Schweinebraten aus Sinsheim oder Buddhistenhühnern auf der Strecke Oldenburg - Rostock - Hamburg.
 
Kaminer liest die Storys selbst. Durch seine sehr stark russisch akzentuierte Aussprache und mit seinem ganz eigenen Wortwitz verleiht er dieser Produktion ein ganz besonderes Flair. Man muss es mögen, aber dann wird man es lieben!
 
Wer 'Russendisko' mochte, wird auch "Mein deutsches Dschungelbuch" mögen. Es gewährt einen Blick hinter die Kulissen einer Lesetour und hat eine "Aus dem Nähkästchen geplaudert"-Atmosphäre. Interessierte Hörer, die Kaminer noch nicht kennen, sollten die CD vorher einmal im Laden antesten, da Kaminers Akzent nicht jedermanns Sache ist. Für mich gehört er aber unweigerlich dazu.
 
Wenn das Cover nur nicht so hässlich wäre... aber immerhin einprägsam!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2003 Der Hörspiegel )