Hörspiegel-Meinung (ad):
Der Krimi „Der Jahrestag“ handelt von
einer 50-jährigen Frau, die ihr Leben lang von ihrem egoistischen,
rassistischen Alkoholiker unterdrückt wurde. Schließlich trifft
sie eine Entscheidung, die ihr Leben radikal verändern wird....
Zur Story:
Die 50-jährige Myra ist seit ihrem
siebzehnten Lebensjahr mit dem damals 25 Jahre alten Ronald verheiratet.
Sie erzählt vom ersten Kennenlernen, als sie an der Bushaltestelle
wartete und er sie spontan zu einer Spritztour auf seinem roten Motorrad
einlud.
Schon damals merkte Myra, dass er zielstrebig
und egoistisch war; sie versprach sich davon jedoch eine sichere Zukunft
und eine gute Versorgung. So heirateten die beiden und fortan musste Myra
ihr eigenes Leben fast gänzlich aufgeben. Sobald Ronald von der Arbeit
kommt, bringt sie ihm die Schuhe und ein Bier. Abends muss sie ihm sogar
den Schlafanzug rauslegen. Immer hat er etwas an ihr zu nörgeln, seien
es die falschen Turnschuhe (obwohl alle Paare gleich aussehen) oder die
falsche Milchtüte. Hier muss man anmerken, dass Ronald auch absolut
geizig ist. Statt der billigen 2 Liter-Tüte hat Myra die 40 cent teurere
1 Liter-Tüte gekauft und darf sich dafür gleich die Beschwerde
von ihrem Mann anhören.
Immer brüllt er herum und kommandiert.
Nur wenn er arbeiten ist, schläft oder wieder mal im Vollrausch ist
kann Myra sich um ihre Dinge kümmern. Dann liest sie ein Buch oder
nimmt ein Bad. Sie traut sich sogar erst zu speisen, wenn Ronald bereits
schläft, da er grundsätzlich dann etwas von ihr möchte,
wenn sie sich zum Essen gesetzt hat.
Sie schämt sich für ihn, da
er die ausländischen Nachbarn immer wieder lautstark als „Nigger“
beschimpft.
Der Irrsinn bei der Sache ist, dass Ronald
ohne Myra nicht mehr leben würde. Damals hatte er ohne seinen Motorradhelm
losfahren wollen uns sie hatte darauf bestanden, dass er ihn aufsetzte.
Die Ärzte sagten damals, er hätte den Unfall ohne den Helm nicht
überlebt.
Schließlich fasst Myra nach einem
Telefonat mit ihrer Schwester einen Entschluss. Sie will Witwe werden und
das Haus allein besitzen und eine Rente bekommen. Hierfür schmiedet
sie einen hinterlistigen Plan.
Sie kauft ihm ein rotes Rennmotorrad,
genauso eines wie er es damals fuhr und eine roten Helm.
Auf die Bedenken des Verkäufers,
ein Rennmotorrad für einen älteren Mann zu kaufen, geht sie nicht
ein.
Nachdem er wieder über das Essen
gemeckert hat und wieder viel Bier getrunken hat, erzählt sie von
der Überraschung zum Jahrestag ( welcher eigentlich auf einen ganz
anderen Tag fällt) und führt ihn in die Garage. Sie bringt ihn
auf ihre Weise ( nach dem Prinzip: er macht genau das, wovon sie abrät)
dazu, sich auf das Motorrad zu schwingen.
Schließlich kommt es zu einem ironischen
Finale......
Fazit:
Die Story bringt einen zum Nachdenken
über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und über die Beziehungen
zwischen Deutschen und Ausländern. Hier werden zwei brisante Themen
in einem Krimi verpackt, dem die angenehme Stimme von Ursula Werner noch
zugute kommt.
Er hat mit einer MC genau die richtige
Länge für etwas Spannung zwischendurch.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |