Jack the Ripper
Die Geschichte eines Mörders

© 2000 Ripper Records
Rückentext:
London im Herbst 1888: Fünf Prostituierte werden auf bestialische Weise ermordet. Der Täter nennt sich ''Jack the Ripper'' und kann immer wieder unerkannt entkommen. Die Beamten von Scotland Yard ermitteln in die falsche Richtung; sie ahnen nicht, daß der Mörder dreihundert Bahn-Kilometer weit weg, in der Stadt Liverpool zu finden ist: Der arsen- und stychninabhängige, von Eifersucht zerfressene Baumwollhändler James Maybrick...

Hörspiegel-Meinung (ste):
Der Kriminalfall „Jack the Ripper“ wurde nie gelöst. Viele Gerüchte und Verdächtigungen wurden im Laufe der Jahre entwickelt, doch eindeutig aufgeklärt ist der Fall um die bestialischen Hurenmorde im London des Jahres 1888 bis heute nicht. Im Jahre 1990, also über 100 Jahre nach den Morden, tauchte ein Tagebuch auf, das Licht in die Angelegenheit bringen sollte. Es war das Tagebuch von James Maybrick, eines Baumwollhändlers aus Liverpool. Und in seinem Tagebuch beschreibt er die Motive, die ihn zur Bestie haben werden lassen. Niemand weiß, ob dieses Dokument nun echt ist oder eine Fälschung. Doch alle sind sich einig: wenn es gefälscht ist, dann war der Fälscher ein Genie!
 
Das Hörspiel „Jack the Ripper – Die Geschichte eines Mörders“ basiert auf der Maybrick-Variante und beschreibt, aus der Sicht des James Maybrick betrachtet, wie es zu den Morden kam, und wie Maybrick am Ende, von seiner Strychnin- und Arsensucht gezeichnet, selbst ermordet wird.
 
Gesprochen wird Maybrick (der auch die Erzählerrolle innehat) von Dietmar Mues. Dazu fällt mir nur ein Adjektiv ein: Genial! Und auch alle anderen Sprecher (u.a. F.-J. Steffens, Wolfgang Kaven, Hans Paetsch, Dagmar Puchalla und Werner Cartano) sorgen für eine meisterhafte Authenzität.
Mit vielen, weitestgehend durchgängigen Geräuscheffekten, die stets zur jeweiligen Szenerie passen und sehr satt klingen, und einem schlichten aber düsteren Pianosoundtrack wird eine so dichte Atmosphäre geschaffen, dass man sich leicht selbst in den nebligen Gassen im London des späten 19. Jahrhunderts wähnt.
 
„Jack the Ripper“ kommt in einem stimmungsvoll aufgemachten Digipak, in dessen Booklet die Sprecher in Form von Portraitzeichnungen abgebildet sind. Eine kurze Backgroundinfo gibt Aufschluss über die Hintergründe dieser wahren (oder gefälschten?) Begebenheit. Jedes der 27 Kapitel ist mit einem eigenen Titel versehen, so dass der Wiedereinstieg nach einer Pause sehr leicht fällt.
 
Frank Gustavus und „RipperRecords“ haben hier sehr gute Arbeit geleistet, und ich freue mich bereits jetzt auf deren neuestes Werk „Blackout“, welches demnächst erscheinen wird.
 
Was bleibt mir anderes zu sagen als: Kaufen, kaufen, kaufen!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2003 Der Hörspiegel )