Märchen der Welt:
"Irische Märchen"

© Jumbo / Goya LiT

Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (skr):
Eine schöne CD aus der Reihe „Märchen der Welt“ vom JUMBO Verlag flatterte mir kürzlich ins Haus. "Irische Märchen" um genau zu sein. Alle vier Märchen werden sehr schön von Katharina Thalbach gelesen, und wirken durch ihre geheimnisvolle, rauchige Stimme noch mystischer als sie, von der Geschichte her, ohnehin schon sind. In über 70 Minuten werden folgende Märchen erzählt:
 
1. Seán Palmers Reise mit den Feen nach Amerika:
Ein alter tabakliebender Mann trifft auf einem abendlichen Spaziergang auf fremde „Männer“, die ihn auf eine Reise einladen. Tabak gäbe es selbstverständlich auch für ihn. Er kommt mit und kurz darauf trifft er längst vergessene und verstorbene Freunde und Bekannte….
 
2. Dermot mit dem Liebesfleck:
Vier kräftige, kampferfahrene Männer gehen auf die Jagd. Als die Nacht einbricht, entdecken sie eine einsame Hütte, in der sie nächtigen dürfen. Dort wohnen ein alter Mann und ein junges, wunderschönes Mädchen. Außerdem hausen in der Hütte noch eine Katze und ein Hammel. Doch die Bewohner sind keine normalen Menschen und Tiere, wie die Männer bald erfahren müssen….
 
3. Das Märchen vom Dornbusch in Donegal:
Dornbüsche gehören in Donegal dem „kleinen Volk“, deshalb sollten Farmer sie lieber in Ruhe dort stehen lassen. Mick O’Hara aus der Stadt hört jedoch nicht auf den Rat Danny O’Connors, eines anderen Farmers, und reißt die Dornbüsche aus. Das „kleine Volk“ rächt sich mit Hilfe eines Esels, einer Kuh und einem Ziegenbock auf seine Weise….
 
4. Daniel Crowley und die Geister:
Daniel Crowley ist ein Sargmacher, der die Toten immer den Lebendigen vorzog. Als er von einer Frau darauf angesprochen wird, ob er nicht endlich einmal heiraten möchte, reagiert er zornig und macht klar, dass er niemals heiraten wird. Daraufhin rät ihm die Frau mit böser Zunge, doch zu den Toten zu gehen. Aus Wut schreit er eine Einladung an alle Toten in die Nacht. Und als er nach Hause kommt, sind auch schon jede Menge Gäste dort….
 
Mehr will ich hier jedoch nicht verraten. Diese "Irischen Märchen" wirken allesamt etwas unheimlicher und mysteriöser als die uns bekannten, können aber trotzdem problemlos von Kindern gehört werden, denn dafür gibt es solche Geschichten schließlich auch. Jedes Märchen wird von einem kurzen Musikstück am Ende ausgeleitet. Und da wären wir auch beim Schwachpunkt angelangt. An sich mag ich diese Idee wirklich gern, doch leider ist die hierauf vertretene Musik ziemlich schlecht gemacht. Die Instrumente kommen allesamt vom Keyboard (und es klingt äußerst billig) und die Kompositionen klingen mehr nach asiatischer Pentatonik als nach irischer Musik! Schade, doch man sollte sich davon nicht abschrecken lassen, denn von der Aufmachung über die Sprecherin bis zum Inhalt ist diese CD ansonsten eine Runde Sache.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s) 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Markus Skroch, © 2003 Der Hörspiegel )