Arnaldur Indridason
"Todeshauch"

© 2006 Lübbe Audio
Rückentext:
In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben...

Hörspiegel-Meinung (ad):
Zur Story:
Als ein isländischer Medizinstudent seinen Bruder von einem Kindergeburtstag abholen möchte und etwas warten muss, erblickt er ein Baby, das mit etwas spielt. Bei näherer Betrachtung stellt es sich als menschlicher Knochen heraus. Das Entsetzen ist groß und eines der Kinder führt die Erwachsenen zu einer Baugrube. In einer der Wände entdecken sie bald weitere Knochen. Es scheint, als läge hier ein komplettes menschliches Skelett.
Kommissar Erlendur und sein Assistent Oli beauftragen einen Archäologen, das „Grab“ freizulegen und zu untersuchen. Dieser schätzt das Alter der Knochen auf etwa 60 Jahre. Genauere Aussagen sind jedoch erst möglich, wenn die Erde Schicht für Schicht abgetragen wurde. Das kann Tage dauern. So konzentrieren sich die Ermittler zunächst auf andere Hinweise. Die am Rande der Grube wachsenden Johannesbeersträucher lassen darauf schließen, dass hier früher ein Haus stand. Ergeben sich hier weitere Anhaltspunkte auf die Identität der Leiche?
An der Fundstelle stand bis 1980 tatsächlich ein Sommerhaus der Familie Knudsen. Benjamin Knudsen der Hausherr war Großkaufmann in Reykjavik und verstarb Ende der Siebziger Jahre. Elsa, seine Nichte erzählt Erlendur schließlich, das Haus sei damals für Benjamins schwangere Verlobte Solveig gebaut worden, die 1940 plötzlich verschwunden war. Gerüchte gingen um, sie habe sich im Meer ertränkt. Ist es etwa ihre Leiche, die gefunden wurde? Oder ist es ein Soldat aus dem zweiten Weltkrieg? Schließlich waren die Briten und Amerikaner hier stationiert. Erlendur befragt Edward Hunter, der während des Krieges als Oberst der US-Army nach Island kam.
In Rückblenden wird von einer Frau berichtet, die unter der Gewalt ihres Mannes litt und eine behinderte Tochter namens Mikkelina hatte. Unterdrückung und Schläge sind alles, was der Mann für seine Frau übrig hat. Erst als er ins Gefängnis muss, bessert sich die Situation...
Währenddessen kommt das Archäologenteam nur langsam voran.
Erlendur hat zudem private Sorgen, die ihn vom Ermitteln abhalten. Nach einem Streit hatte er längere Zeit keinerlei Kontakt zu seiner schwangeren, drogensüchtigen Tochter Eva Lind, als diese ihn plötzlich per Telefon um Hilfe bittet. Er macht sich sofort auf die Suche nach ihr und befragt Drogendealer und Mitbewohner. Schließlich findet er sie blutend und bewusstlos einige Meter vom Krankenhaus entfernt. Das Kind kam tot zur Welt. Seitdem liegt sie ihm künstlichen Koma und kämpft ums Überleben…
Bei den Ausgrabungen stellt sich nun heraus, dass neben der Leiche noch eine Babyleiche liegt. Hat Benjamin Knudsen seine Verlobte und das Baby ermordet und vergraben?
Kurz vor Ende der Ausgrabungen tritt Mikkelina in Erscheinung, die früher in dem Haus gewohnt hatte. Sie erzählt von den damaligen Ereignissen…

Sprecher/Sonstiges:
Frank Glaubrecht, bekannt als erfolgreicher Synchronsprecher von Stars wie Al Pacino, Pierce Brosnan oder Richard Gere wurde hier wieder als Sprecher gewählt.
Die gekürzte Fassung hat eine Spielzeit von 244 Minuten und befindet sich auf 4 CDs in einer Plastikverpackung.

Fazit:
Dieser Krimi bietet facettenreiche Charaktere, Einblicke in die familiären Hintergründe der Ermittler und gute Ermittlungsarbeit auf der Spurensuche in der Vergangenheit.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Annika Dietrich, © 2006 Der Hörspiegel )