Marcel Hollerbusch - Folge 1
"Das Dalai-Drama"

© 2005 Wombat Records
Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Marcel Hollerbusch, seines Zeichens Ambergs erfolgreichster Jungdetektiv, versucht hier mit Hilfe von viel Alkohol einen Fall zu lösen, den Kommissar Bleyfuss nicht bearbeiten möchte. Wie er diesen Fall löst und welcher Lebensweise Marcel Hollerbusch fröhnt, das soll hier nicht verraten werden.

Welches Genre erwartet den Hörer ?
Genre, tja, welches verbirgt sich hier? Man könnte es als Kriminalhörspiel bezeichnen, doch auch Comedy würde das treffen was man zu hören bekommt. Eindeutig definieren kann man dieses Werk wohl nicht.
 
Wie ist das Hörspiel umgesetzt ?
Das Hörspiel greift auf die Sprechtalente von 12 Sprechern zurück, die hier alles geben. Wie sehr sich die Sprecher mit dem Hörspiel auseinander gesetzt haben, macht die „kurze Erklärung“ deutlich, die im Booklet abgedruckt ist: „Mordversuche sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch in unseren Hörspielen spiegeln nicht unseren Lebensstil wieder! Aber wir scheuen uns nicht alle künstlerischen Mittel der Fiktion und Satire zu ziehen, um Marcel Hollerbusch in seiner wahnsinnigen Welt leben zu lassen.“
Das Hörspiel ist mit vielen Soundeffekten aufgenommen worden, die die Sprecher bei ihrer Arbeit gut unterstützen. Seitens der Aufmachung zeichnet sich das Hörspiel durch schlichte Gestaltung aus: Booklet mit obiger Erklärung und Sprecheraufzählung und einem zum Hörspiel passenden Bild auf der Vorderseite.
 
Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Marcel Hollerbusch, dessen Sprache irgendwie an die eines bekannten Literaturkritikers erinnert, der den gleichen Vornamen trägt (ob das wohl Absicht ist?), tritt hier in einer Art und Weise in Aktion, die einfach nur bemerkenswert ist. Er löst den Fall fast ohne Hilfe, wenn man von den Unmengen Alkohol absieht, der nicht nur Marcel als Grundnahrungsmittel zu dienen scheinen.
Man erkennt die Parodie und muss sagen, dass die Sprecher beste Arbeit leisten, alles auf die Spitze zu treiben. Das Hörspiel ist etwas für Hörer, die mindestens das Jugendalter erreicht haben und somit gewisse Erfahrungen schon gesammelt haben, auf deren Kenntnisse das Hörspiel ab und zu zurückgreift.
Der bisher einzige Fall von Marcel sollte unbedingt eine Fortsetzung finden, denn augenzwinkernde Seitenhiebe auf die großen Hörspielserien sind in so gut gemachter Form noch viel zu selten.
Die Story ist zwar noch etwas holprig, doch alles in allem verdient das Hörspiel die
Note: 3+
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2005 Der Hörspiegel )