Wolfgang und Heike Hohlbein
"Märchenmond"

© 1998 Goya LiT
Rückentext:
Der Mond schien nicht mehr durch das Fenster herein. Es herrschte tiefe, rabenschwarze Nacht. Plötzlich hörte Kim ein leises, knarrendes Geräusch. Der Schaukelstuhl im Zimmer bewegte sich sacht vor und zurück. In ihm saß ein weißhaariger, bärtiger alter Mann. „Nur du, Kim, kannst deine Schwester retten“, sagte er. Seit Tagen liegt Kims Schwester Rebekka bewußtlos im Krankenhaus. Ihre Seele wird im Lande Märchenmond vom Zauberer Boraas, dem Herrn des Schattenreiches, gefangengehalten. Kim ist der einzige, der sie befreien kann.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Wolfgang Hohlbein ist heute zweifelsfrei einer der erfolgreichsten Fantasy- und Horror-Autoren Deutschlands. Schauen wir doch einmal zurück ins Jahr 1983. Der Ueberreuter-Verlag veröffentlichte „Märchenmond“, Hohlbeins ersten Jugendroman, den er zusammen mit seiner Frau Heike geschrieben hatte, und der zuvor bei einem Wettbewerb den ersten Platz belegte.
 
Märchenmond ist auch der Name der Welt, in die der Junge Kim auf der Suche nach seiner kranken Schwester Rebekka im wahrsten Sinne des Wortes fällt. In Märchenmond gibt es die klassischen Bösen, sowie die klassischen Helden. Eine Fantasy-Story, die Groß und Klein gleichermaßen Spaß macht. Hier kämpfen gute Drachen und sprechende Bären gegen schwarze Ritter, und Kim reist, erschwert durch viele Hindernisse und Gefahren, durch das Land ...
„Märchenmond“ kann man als eine gewitzte Mischung aus Alice im Wunderland, dem Herrn der Ringe und der Unendlichen Geschichte bezeichnen. Eine actionreiche Reise durch ein Land voller Gefahren und Wunder.
 
Die Lesung von „Märchenmond“ erschien im Verlag Goya LiT und ist auf 6 CDs, jeweils als Doppelfolge, oder im Kombi-Pack, zu bestellen. Sprecher ist der Schauspieler Monty Arnold, der mich bei seiner Lesung von Hohlbeins „Dunkel“ sehr enttäuscht hatte. In „Märchenmond“ hingegen harmonisiert seine Stimme gut mit der Atmopshäre der Geschichte. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass seine Stimme diesmal bei unterschiedlichen Charakteren auch in der Sprechweise variiert. Am gelungensten finde ich persönlich den Drachen, welcher so rrrrrichtig herrrlich das „R“ rrrrolt.
 
Einziges Manko ist die „MärchenMondMusik“, eine Erkennungsmelodie, die zu Beginn und zum Ende einer jeden Doppel-CD eingespielt wird. Sie ist instrumental gehalten, und klingt in meinen Ohren typisch plastisch wie fantasielose Synthesizer-Demos. Sie ist viel zu oberflächlich und wird der Atmosphäre der Geschichte nicht einmal annähernd gerecht. Aber zum Glück kann man die Musiktracks am Anfang und Ende „wegskippen“.
 
Wer Lust auf fantastische Geschichten hat, dabei aber auf Harry Potter & Co. verzichten möchte, dem sei dieses Hörbuch wärmstens ans Herz gelegt. Auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung für alle Fantasy-Fans.
 
Märchenmond - eine schwungvolle, actionreiche und spannende Reise durch eine unbekannte Fantasy-Welt.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2003 Der Hörspiegel )