Wolfgang Hohlbein
"Intruder"

© 2003 Lübbe Audio
Rückentext:
Es hätte ein unbeschwerter Urlaub werden können: mit dem Motorrad über die legendären Routen der Vereinigten Staaten brausen und die unendliche Weite und das Gefühl von Freiheit genießen. Doch die Tour der drei deutschen Freunde steht von Anfang an unter einem schlechten Stern. Als die Urlauber einer Indianerfamilie begegnen und einer ein Indianerkind überfährt, nimmt der Schrecken kein Ende mehr.

Hörspiegel-Meinung (ste):
„Intruder“ bedeutet „Eindringling“. Intruder ist aber auch die Typbezeichnung eines asiatischen Motorades. Und mit ebensolchen „Intruders“ sind die frei Freunde Mike, Stefan und Frank auf Abenteuerkurs durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Der Traum eines jeden „Easy Rider“-Fans soll wahr werden. Doch schon der Hinflug stellt sich als Pleite heraus. Hauptdarsteller Mike bekleckert sich mit Kaffee, und zwar ausgerechnet auf seine weiße Hose.
Am Flughafen angelangt, machten die drei zum ersten Mal Bekanntschaft mit den Indianern, als Mike von einem kleinen Indianerjungen wegen seines braunen Flecks auf der Hose scheinbar veralbert wird. Mike lässt eine abfällige Bemerkung von sich und denkt nicht weiter daran. Schließlich ist Urlaub.
Der Urlaub wird jedoch zum Horrortripp, als Mike mit seiner Intruder ein Kind überfährt und Fahrerflucht begeht. Gejagt von Indianern, Polizei und seltsamen Revolvergestalten auf glänzenden Harleys wird der Ausflug zur Hölle... und immer wieder plagen Mike seltsame Visionen ...
 
Zwischendurch kam mir die Geschichte recht zäh und weitscheifig vor, doch was den Hörer gegen Ende der Geschichte erwartet, das ist schon grandios. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich habe mich stark an David Finchers Film „The Game“ erinnert gefühlt. Aber sicherlich gefällt „Intruder“ aktiven Motorradfahrern besser als Nicht-Bikern. USA-Fans kommen durchaus auch auf ihre Kosten.
Durch teilweise vorhandene Klischees wirkt die Atmosphäre teilweise künstlich. Aber es gibt auch richtig gute Momente.
 
Bei „Intruder“ handelt es sich um eine inszenierte Lesung durch Jörg Schüttauf. Er liest souverän, aber ohne Schnörkel. Einige wenige Sprechfehler wurden nicht korrigiert sondern einfach so gelassen.
Der Soundtrack besteht aus teilweise eingeblendeter Musik, die indianisch angehaucht und spannungsgeladen ist, und ab und zu ein paar Geräuschen. Dadurch erhält die Geschichte ein Atmosphäre-Plus.
 
„Intruder“ erscheint als 6-CD-Box bei Lübbe Audio.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2003 Der Hörspiegel )