Hörspiegel-Meinung (ste):
Das Lexikon der Rechtsirrtümer hat
etwas gemeinsam mit Schotts Sammelsurium, dem Guinness Book of World Records
oder Dr. Ankowitschs Kuriositätensammlung: Es ist die perfekte Klo-Lektüre.
Kurze Sachverhalte, schnell gelesen und mit lang anhaltendem Aha-Effekt.
Zunächst wird ein geläufiger Rechtsirrtum dargestellt (z.B. "Eltern
haften für ihre Kinder") und direkt im Anschluss wird der Leser über
die tatsächliche Rechtliche Beurteilung des Sachverhaltes aufgeklärt.
In unserem Beispiel: Niemand kann für jemand anderen haften, immer
nur für sich selbst. Wenn Eltern also ihre Aufsichtspflicht verletzen,
dann haften sie, weil sie selbst sich falsch verhalten haben, nicht die
Kinder. Klar, oder?
Funktioniert das denn nun auch abseits der Klo-Lektüren-Landschaft als Hörbuch? Bedingt. Speziell für mich ist das Lesen der zu den Sachverhalten gehörenden Paragraphen ein Muss. Diese Chance bietet jedoch nur die gedruckte Ausgabe. Ebenso ist auf dem Hörbuch nur eine Auswahl von Rechtsirrtümern zusammen gestellt worden.
Ich bin ein Freund von Dietmar Mues' Stimme. Er interpretiert auch dieses auditive Lexikon. Leider betont er dabei so extrem und überspannt den Spannungsbogen beim Akzentuieren einzelner Wörter oder Auflösungen. Ein bisschen weniger Schauspiel und ein bisschen mehr sachliche Rezitation hätten diesem Hörbuch ganz gut getan.
So ziehe ich die Printversion des "Lexikons
der Rechtsirrtümer" klar vor. Und zwar unabhängig vom "Klo-Lektüre"-Faktor.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |