Hörspiegel-Meinung (ste):
Die Story ist fantastisch einfach und
brillant: Junger Mann (Mr. Ripley) trifft zufällig auf den Vater eines
ehemaligen, entfernt bekannten Schulkameraden. Der Sohn (Dickie) lebt derzeit
mit seiner Freundin in Europa, und Tom Ripley soll nun auf Kosten des Vaters
hinüberfliegen und Dickie davon überzeugen, dass er künftig
im Betrieb des Vaters gebraucht wird. Tom fliegt herüber, freundet
sich mit Dickie und der Freundin an und schafft es, Dickies Vertrauen zu
gewinnen. Doch schon bald wird Dickie Toms überdrüssig. Tom will
jedoch nicht auf die Spesen und das gute Leben verzichten. Kurzerhand bringt
Tom Dickie um und nimmt dessen Rolle ein. Sowohl körperlich als auch
sprachlich besitzt Tom das Talent, sich so sehr in Dickie zu verwandeln,
dass der Coup zu gelingen scheint. Kontakt zu Dickies Freundin und dessen
Eltern wird fortan nur über Brief gehalten. Doch die Situation erfordert
häufig Improvisation... und selbt der eine oder andere weitere Mord
wird nicht zu verhindern sein.
Die Hörspieladaption von Patricia Highsmiths Roman stammt aus dem Jahre 1989. Es ist also nicht mehr ganz taufrisch. Macht aber nichts, denn die Umsetzung ist ganz gut gelungen. Ernst Jacobi als Erzähler und Michael Quast in der Rolle des Tom Ripley klingen ganz gut. Stellenweise ist der verstaubte Charme eines älteren Radio-Hörspiels wahrnehmbar.
Auf 2 CDs wird die Co-Produktion von hr2,
SWR und NDR beim Hörverlag wiederbelebt. Das Cover ziert eine Szene
des gleichnamigen Kinofilms.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |