Patricia Highsmith
"Der talentierte Mr. Ripley"

© Goya LiT
Rückentext:
Thomas Ripley wird von einem reichen amerikanischen Geschäftsmann beauftragt, seinen Sohn Dickie aus Italien nach Amerika zurückzuholen, damit er in die Firma seines Vaters eintritt. Tom fährt nach Italien, ohne die Mission auch nur im geringsten ernst zu nehmen. Er gewinnt Dickies Freundschaft, doch der wird nach einiger Zeit seiner überdrüssig. Tom fühlt sich gedemütigt. Auf einer Bootsfahrt ergibt sich für Tom die Gelegenheit, Dickie zu beseitigen. Die äusserliche Ähnlichkeit soll es ihm ermöglichen, seine Stelle einzunehmen und jenes sorglose Leben zu führen, nach dem er sich immer gesehnt hat ...

Hörspiegel-Meinung (ste):
„Der talentierte Mr. Ripley“ war ein großer Kinoerfolg in den vergangenen Jahren.

Patricia Highsmiths Romanheld Thomas Ripley hat aber bereits mehrmals als Vorlage für Kinofilme herhalten dürfen, u.a. wurde er gespielt von John Malkowich.

Die Story ist fantastisch einfach und brillant: Junger Mann (Mr. Ripley) trifft zufällig auf den Vater eines ehemaligen, entfernt bekannten Schulkameraden. Der Sohn (Dickie) lebt derzeit mit seiner Freundin in Europa, und Tom Ripley soll nun auf Kosten des Vaters hinüberfliegen und Dickie davon überzeugen, dass er künftig im Betrieb des Vaters gebraucht wird. Tom fliegt herüber, freundet sich mit Dickie und der Freundin an und schafft es, Dickies Vertrauen zu gewinnen. Doch schon bald wird Dickie Toms überdrüssig. Tom will jedoch nicht auf die Spesen und das gute Leben verzichten. Kurzerhand bringt Tom Dickie um und nimmt dessen Rolle ein. Sowohl körperlich als auch sprachlich besitzt Tom das Talent, sich so sehr in Dickie zu verwandeln, dass der Coup zu gelingen scheint. Kontakt zu Dickies Freundin und dessen Eltern wird fortan nur über Brief gehalten. Doch die Situation erfordert häufig Improvisation... und selbt der eine oder andere weitere Mord wird nicht zu verhindern sein.

Auf 8 Kassetten liest der deutsche Schauspieler Peter Franke (bekannt aus „Das Wunder von Bern“) diese ungekürzte Romanfassung. Über die lange Distanz dem Hörer nicht ab und an zu langweilen, erscheint eine schwierige Herausforderung zu sein. Franke meistert diese gekonnt.

Wer den Film mag, sollte zuschlagen. Wer enorm gut durchdachte Krimis mit einer sich langsam entwickelnden Spannungskurve mag, sollte zuschlagen. Wer gerne gute Geschichten hört, sollte zuschlagen.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )