Andrea Hensgen
"Darf ich bleiben, wenn ich leise bin?"

© 2005 Igel Records
Rückentext:
„If I was quiet, could I stay with you?“ fragt etwas verängstigt der australische Wombat, der plötzlich im Zimmer des achtjährigen David auftaucht. Der Wombat spricht nur englisch, David nur deutsch. Doch trotz der Fremdartigkeit spüren beide, dass sie einander Vertrauen können. – Einfühlsam erzählt Andrea Hensgen die Geschichte um Freundschaft, Verantwortung, Loslassen und Tod.

Hörspiegel-Meinung (ad):
Zur Story:
Der kleine David ist ein typischer achtjähriger Junge, der auch mal unartig ist. Eines Tages verändert sich sein Leben schlagartig. Unter seinem Sofa hört er plötzlich eine Stimme: „If I was quiet, could I stay with you?“. David versteht kein Englisch und wundert sich über das schnüffelnde Tier mit zotteligem Fell, das unter seinem Schrank sitzt. Langsam versteht es, dass es vor David keine Angst haben muss. David versucht die fremde Sprache zu verstehen, doch anstatt „Water“ als eine Bitte nach Wasser zu interpretieren, nennt er das Tier nun Walter. Seltsamer Name, denkt er sich. Er beschließt das Tier zu behalten und sich darum zu kümmern. Während der Schule ist es unter dem Schrank und danach kommt es heraus, um bei David zu sein. Als er beim Essen von einem entlaufenen australischen Wombat hört, kann er zunächst keine Verbindung zu dem seltsamen Tier herstellen. Einen Wombat hat er noch nie gesehen. 1000 Euro soll derjenige vom Zoo bekommen, der das Tier zurück bringt. Doch David will das Geld nicht, als er versteht, dass sein Tier der Wombat sein muss. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. David gibt ihm Wasser, Süßigkeiten und Obst und der Wombat versucht in Englisch mit ihm zu sprechen. Vor seinen Freunden und der Familie verheimlicht er seinen neuen Freund. Nun geschieht ein Unglück. David wird bei einem Unfall verletzt und muss für eine längere Zeit ins Krankenhaus. Er hat sein Bein gebrochen. Wer kümmert sich jetzt um den Wombat? Er traut sich nicht, seiner Familie von seinem heimlichen Freund zu erzählen. Er weiss aber auch, dass das Tier ohne Wasser und Futter sterben wird. Als er endlich wieder nach Hause darf, geht es seinem Freund gut. Er hat inzwischen den Garten unterhöhlt, weil Davids Vater die Gartentür einen Spalt aufgelassen hatte. Außerdem wollte er David überraschen und sich entschuldigen, weil er glaubte David käme seinetwegen nicht mehr. So hatte er beschlossen, mit Hilfe des Vokabelbuches, Deutsch zu lernen. Als er David in Deutsch begrüßt ist dieser zunächst verwirrt, freut sich aber, dass es ihm gut geht.
So beginnt der Wombat, ihm Geschichten von seiner Heimat Australien zu erzählen und von seiner Familie und davon, dass er bald sterben wird. Das macht David traurig und er beschließt bei seinem Freund zu bleiben, bis er „eingeschlafen“ ist…
 
Sprecher/Sonstiges:
Peter Lieck und James Cotterell lesen sensibel und einfühlsam diese Geschichte von einer tiefen Freundschaft und dem Tod. Die Musik umrahmt diese Geschichte in angenehm ruhiger Weise. Die 107 Minuten auf 2 CDs sind lustig, aber auch traurig.

Ein liebevoll gestaltetes Cover zeigt den Wombat unter dem Sofa hervorgucken.

Fazit:
Diese Geschichte ist einfach rührend. Die wunderbar gefühlvoll vermittelte Freundschaft und das traurige Ende des Wombats haben auch mich zu Tränen gerührt. Mit dieser sehr einfühlsamen und langsamen Vorbereitung auf den Tod kann man auch Kindern ab 7 Jahren das Ende, das Jeden irgendwann trifft, näher bringen. Eltern sollten jedoch in der Nähe bleiben, um eventuelle Fragen zu beantworten.

Dem Charme dieses Wombats muss man einfach erliegen!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Annika Dietrich, © 2005 Der Hörspiegel )