Carsten Sebastian Henn
"In Vino Veritas"

© 2005 EMONS Verlag
Rückentext:
Der berühmteste Winzer der Ahr wird tot in einem hölzernen Maischebottich aufgefunden. Motive für einen Anschlag auf das exzentrische und streitlustige Genie finden sich viele, und auch Julius Eichendorff, Koch und Besitzer des Renommierrestaurants »Zur Eiche«, gerät unter Verdacht. Er ist gezwungen, den Mörder zu suchen. Mit jeder kleinen unverfänglichen Plauderei kommt Julius näher an den Mörder heran – bis es auch für ihn heiß wird. Heißer sogar, als für ein englisch gebratenes Steak ratsam.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Carsten Sebastian Henn ist nicht nur Weinjournalist, er liebt auch die anderen kulinarischen Köstlichekeiten der Ahr. Zusammen mit seinem Geschick für spannende Krimigeschichten verbindet er alles drei zu einem gaumenschmeichlerisch geschriebenen Kriminalroman. „In Vino Veritas“ heißt er, und er erscheint nun als Hörbuch im Emons-Verlag.

Ein Winzer wird tot aufgefunden. In seinem eigenen Maischebottich ertrunken. War es ein Mord? Vieles deutet darauf hin. Feinde gab es genügend. Freunde auch. Einer von ihnen ist Julius Eichendorf, Koch und Eigentümer des Restaurants „Zur Eiche“. Parallel zur Polizei ermittelt er, und das auf seine typisch neugierige Art. Nebenbei erfindet er noch ein paar leckere Rezepte, die ihm einen Stern im Michellin-Führer einbringen sollen. Doch seine forsche Art, an die Sachen heranzugehen, bringen ihn schnell in Bedrängnis. Und als ein weiterer Mord geschieht und dann noch ein Toter gefunden wird, gerät Julius selbt unter Mordverdacht.

Mit Julius Eichendorf hat Jacques Berndorfs „Siggi Baumeister“ einen echten Konkurrenten gefunden. Humor, Menschlichkeit, persönliche Macken, das alles kennt man auch aus den bekannten Eifel-Krimis. Doch Eichendorf hat etwas, das Baumeister fehlt: Er kann genial kochen. Und genau auf diesem Gebiet will er den Mörder stellen. Und so bietet die Schlussszene sowohl einen kulinarischen, spannenden und enorm außergewöhnlichen Höhepunkt. Übrigens: Ein Rezept, das in der Story eine Rolle spielt, findet sich zum Nachkochen im Booklet. Genial!

Zwischen den Kapiteln gibt es leise Jazz-Musik, die teilweise ein bisschen in leichte Klezmersounds übergeht. Schlicht aber sehr stimmungsvoll! Viel Atmosphäre macht auch Jürgen von der Lippe gut. Er liest diese 3 CDs mit verschiedenen Stimmen und Dialekten. Es macht viel Spaß hier zuzuhören und ich kann es nicht abwarten, bis auch die beiden weiteren Julius-Eichendorf-Romane vertont werden!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s)
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2006 Der Hörspiegel )