Petra Hammesfahr
"Der stille Herr Genardy"

© 2000 Lübbe Audio
Rückentext:
Er ist so ein netter und hilfsbereiter Mensch, der stille Herr Genardy. Kinderlieb ist er auch, und bereit, hundert Mark mehr im Monat zu bezahlen als seine Vormieterin. Und wenn man mit jeder Mark rechnen muss wie Sigrid, allein erziehende Mutter einer kleinen Tochter, wer würde da nicht zugreifen? Und versuchen, das Gefühl von Unbehagen zu ignorieren, für das es keine Erklärung gibt? Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Herrn Genardy. Und Sigrid hat Angst. Angst um ihr Kind…

Hörspiegel-Meinung (ad):
Zur Story:
In diesem Hörbuch von Petra Hammesfahr geht es um das brisante Thema des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Säuglingen.
Sigrid, allein erziehende Mutter einer Tochter, musste bereits bei ihrem verstorbenen Mann dessen spezielle Neigung zu Kindern und zur gemeinsamen Tochter feststellen. Sie ist finanziell auf einen Untermieter angewiesen. Als die ehemalige Untermieterin ausgezogen ist, steht sie vor zwei Problemen. Erstens hatte die ehemalige Untermieterin regelmäßig ein Auge auf ihre Tochter und kümmerte sich rührend um Nicole, wenn ihre Mutter arbeiten musste. Außerdem fehlt ihr der monatliche Mietbetrag in der Haushaltskasse. So kommt es, dass ihre Mutter sie überrumpelt und ihr einen neuen Untermieter vermittelt. Eigentlich wollte sie aufgrund der früheren Ereignisse keinen Mann im Haus, da der Untermieter auch Zugang zu ihren Räumen hat. Doch aufgrund der übereilten Handlungen ihrer Mutter zieht der neue Untermieter, Herr Genardy, ein älterer stiller Mann rasch ein.
Von Beginn an hat Sigrid ein ungutes Gefühl und träumt wieder vom Tod eines Menschen innerhalb der folgenden drei Tage. Bisher hatten diese bösen Träume sich immer bewahrheitet. Dem entsprechend nervös ist sie auch.
Herr Genardy ist ein Kinderschänder, der bereits mehrere Kinder getötet hat. Er beschreibt detailliert seine Anpirschungsversuche und seine Ängste erwischt zu werden. Alles wird genau geplant, damit er ungefährdet zu seiner Befriedigung findet. So kommt ihm die Tochter seiner neuen Vermieterin gerade richtig. Doch er muss achtsam sein, dass weiß er.
Als schließlich auch noch die Tochter von Sigrids Arbeitskollegin missbraucht und ermordet aufgefunden wird entsteht noch größere Anspannung bei Sigrid. Auf der einen Seite ihre unguten Gefühle auf der anderen die Lobreden ihrer Mutter auf den so netten Herrn Genardy. Nicole erzählt ihrer Mutter von einem seltsamen Traum, bei dem Jemand nachts an ihrem Bett gestanden hätte und ihr einen Wurm ins Gesicht gehalten hätte. Außerdem findet Sigrid seltsame Flecken auf Nicoles Pullover. Ihr Verdacht wird immer stärker. Doch sie erzählt ihrem neuen Freund, einem Polizisten der sie endlich als Frau sieht, nicht alle Details ihres Verdachts. So überschlagen sich die Ereignisse und die Lage spitzt sich zu einem spannenden Ende zusammen…

Sprecher / Sonstiges:
Als Sprecherin überzeugt Iris Berben während der gesamten 305 Minuten. Sie schafft es gleichermaßen, die Geschehnisse aus der Sicht von Sigrid als auch aus der Sicht von Herrn Genardy zu vermitteln. Sowohl die Ängste, als auch die sexuelle Gier nach Befriedigung durch Kinder werden überzeugend dargelegt.
Die 5 CDs befinden sich in einer stabilen Plastikbox.
Fazit:

Ein gelungenes Hörbuch für alle, die die teilweise sehr harten Gedanken eines Pädophilen ertragen können und sich ein spannendes Hörbuch nicht entgehen lassen möchten.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Annika Dietrich, © 2004 Der Hörspiegel )