Titania Medien Grusel Kabinett - Folge 3
"Die Familie des Vampirs"

© 2004 Titania Medien
Rückentext:
1788: Ein Windereinbruch hindert Serge d'Ufré an der Fortsetzung seiner Reise. Im Haus des alten Gortscha findet er Schutz vor den Wölfen. Der Hausherr selbst ist vor Tagen aufgebrochen, um einen berüchtigten Vampir zu töten. Zuvor hatte er seiner Familie eingeschärft, ihn keinesfalls mehr einzulassen, wenn er nach einer festgelegten Frist komme. Mit Ablauf der Frist begehrt Gortscha Einlass in sein Haus…

Hörspiegel-Meinung (ste):
Der „Familie des Vampirs“ begegnet der Franzose Serge d’Urfé in einem kleinen Dorf im Serbien des Jahres 1788. Eine spezielle Rasse des Blutsaugers treibt hier ihr Unwesen, die sich auf ihre geliebten Menschen und Familienangehörigen spezialisiert hat. Ausgerechnet in die schöne Zdenka verliebt sich d’Urfé. Als ihr Vater eines Nachts von der Jagd nach dem berüchtigten Vampir Alibek zurückkehrt, ahnt er nichts gutes. Und tatsächlich: Der Vater scheint infiziert... nun holt er, nach und nach, seine Familie zu sich.

Die Grundidee zu diesem Hörspiel stammt von Tolsoi. Die Einsamkeit des Dorfes und die Fremdartigkeit schaffen eine tolle Atmosphäre für eine Vampir-Story. Manuel Röslers Soundtrack passt an den meisten Stellen ganz hervorragend. Ganz besonders gut gefällt mir die Szene, in der d’Urfé von Paris nach Warschau reitet. Man sieht beim Hören beinahe die Landkarte, auf der ein roter Faden seinen Weg zum Ziel sucht.

Eine gute Vampir-Story, die nicht so flach ist wie manch andere. Zwar kann man den Handlungsablauf leicht vorhersehen, doch es ist eine Wonne, den Sprechern zuzuhören und die Panik am eigenen Leibe mitzuerleben.
Man hört hier u.a. Peer Augustinski („Robin Williams“), David Nathan („Johnny Depp“), Daniela Hoffmann („Julia Roberts“), Friedrich Schoenfelder u.v.a.

Ein guter Mix also, der unterm Strich zu einem überaus guten Ergebnis führt. Einzig die Aufmachung ist dem hohen Niveau dieser Produktion aus dem Hause Titania Medien nicht ganz gewachsen. Am Coverdesign kann man vielleicht noch arbeiten. Weniger am Motiv als vielmehr an Farben und Layout. Denn wo das Cover einen leichten „Trash-Faktor“ vermuten lässt, ist qualitativ hochwärtige Hörspielunterhaltung angesagt!
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )