Jean-Christophe Grangé
"Das Herz der Hölle"

© 2007 Lübbe Audio
Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (ste):
Mathieu: Ein Polizist, der in einem katholischen Internat aufgewachsen ist, um ursprünglich Priester zu werden. Luc: Ein Freund, der genau dieselbe Karriere hinter sich hat. Und dieser Freund liegt nach einem geglückten Selbstmordversuch samt Reanimation im Koma. Der Vorfall überrascht Mathieu, denn Luc und Suizid sind zwei Dinge, die nicht in Zusammenhang zu bringen sind. Für ihn ist klar: Lucs letzter Fall, an dem er gearbeitet hat, muss ihn so in den Grundfesten seines Verstandes erschüttert haben, dass er sich das Leben nehmen musste. Und so reist Mathieu auf Lucs Spuren einer Reihe von Verbrechen hinterher. Und langsam wird ihm klar, welch Teuflischem Geschehen Luc auf der Spur war. Mathieu versackt immer tiefer in einem Fall zwischen Satanismus, Brutalität und Kriminalität. Und er muss lernen, dass so manches anders ist, als es zunächst scheint.

„Das Herz der Hölle“ ist ein Roman in typischem Grangé-Stil. Viel Blut, Beschreibungen vieler unerträglicher Qualen, aber diesmal noch mit dem neuen zusätzlichen Element der Spiritualität und des Glaubens. Das bringt dem Thriller ein wichtiges neues Element, denn viele Aspekte dieses Hörbuches kennt man aus den anderen Grangé-Storys: Die Schnitzeljagd nach Beweismitteln und Spuren, Verfolgungsjagden, Unmenschlichkeit im afrikanischen Bürgerkrieg usw. Da tut der frische Wind gut.

Joachim Kerzel ist der Grangé-Interpret schlechthin. Er liest das Buch meisterhaft, so wie es sein sollte. Wieder einmal bleibt jedoch das Manko, dass Kerzels Stimme altersmäßig nicht zur Hauptfigur des Romans passt. Wer jedoch die ersten Sätze hört, der weiß, dass dies ob der guten Interpretation zu verkraften ist. Auch die musikalische Untermalung während des Hörbuches ist gut geworden und unterstützt die Spannung.

Unterm Strich ist „Das Herz der Hölle“ zwar nicht Grangés bester Roman, aber er steht weit über den Mitbewerbern des Genres. Denn Grangé vereint hier Spannung, Mystik, Action, Thrill und ein klein wenig Emotion gekonnt und routiniert. Geheimnisse werden durch weitere Geheimnisse gelöst und Cliffhanger folgt Cliffhanger, das ganze durch einen frischen und intelligenten Plot ins Leben gerufen. Als Grangé-Fan kann man das Ende zwar vorausahnen, und doch macht es Spaß, bis zum letzten Wort zu lauschen.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2008 Der Hörspiegel )