Max Goldt
"Für Nächte am offenen Fenster - Zweite Folge"
Luxusprosa aus den neunziger Jahren

© 2004 HörbucHHamburg
Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (ste):
Nachdem ich schon im letzten Jahr sehr begeistert war von Max Goldts Prosa-Sammlung "Für Nächte am offenen Fenster" folgt nun der zweite Teil der Sammlung. "Zweitnächte am Zweitfenster" heißt es diesmal, wieder einmal wird eine Mischung aus Live- und Studiolesungen geboten.

Goldts Texte sind entweder ganz kurz oder ganz lang. Ganz egal jedoch, welche Länge sie haben: Sie sind stets geistreich, zum Schmunzeln bis Lachen und man wird das Gefühl nicht los, dass Goldt die Dinge ausspricht, die man selbst immer schon mal sagen wollte.

Das Dargebotene wechselt so frech von einer zur nächsten Erzähl-Ebene, dass man langweilige Stellen mit der Lupe suchen muss. Goldt ist ein Meister der deutschen Sprache, er bringt die Sache auf den Punkt oder redet - dann aber ganz bewusst und auffällig - um den heißen Brei herum. Der Humor kommt meistens den Bruchteil einer Sekunde später beim Konsumenten an als er dies von Mainstream-Comedians gewohnt ist. Liegt ganz einfach an der Hochgestochenen Pointierung Goldts. Und Comedian, nein, so will ich ihn auf gar keinen Fall bezeichnen. Obwohl er auch ganz frontal witzig sein kann, so z.B. in dem Kurztext "Babypflegestäbchen" aus dem Jahr 1998. Dieser Track sei auch als "Anspieltipp" erwähnt.

Entweder man liebt Max Goldt, oder man kann wenig mit ihm anfangen. Bei mir trifft Ersteres zu. Bitte mehr, mehr, MEHR davon!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s)
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )