Rückentext: In Rocky Beach wird der Nachlass eines
Aztekenforschers versteigert. Doch die neuen Besitzer sollen nicht lange
damit glücklich sein. Liegt ein Fluch auf dem historischen Schatz?
Was bedeuten die geheimnisvollen Schriftzeichen? Eine Spur führt die
drei ??? in die faszinierende Welt der Azteken.
Besonderheiten:
PC- und MAC-Version auf einer CD-ROM.
Verbraucht lediglich Speicherplatz für
Spielstände (ca. 1 MB).
Läuft auch auf älteren PCs noch
einwandfrei (Minimum Pentium 166 mit 32 MB RAM).
Hörspiegel-Meinung (ste): CD-ROM-Fach am PC geöffnet, CD eingelegt,
und ... wow! Es geht schon los!
Der Vorspann zum „Schatz der Azteken“
startet, ohne dass der gespannte Spieler erst eine langwierige Installation
durchführen muss. Das fünfte Computer-Abenteuer der drei Detektive
aus Rocky Beach startet sofort und ohne Verzögerung!
Die Titelmelodie erschallt, es ist allerdings
nicht die bekannte Melodie der Hörspielfassung aus dem Hause Europa.
Bei diesem Spiel hören wir einen eher rockigen „Opener“.
„Die drei Fragezeichen, das sind die Detektive,
sie übernehmen jeden Fall... (Jeden Fa-hall!)“. Da darf man ruhig
schon mal mitsingen. :-)
Die Introsequenz ist diesmal viel ausgefallener
als bei den Vorgängerspielen. Die sonst eher starren Grafiken leben
hier zum ersten Mal ein wenig auf und bieten dem Zuschauer eine Szene,
die wie eine Mischung aus Blair Witch Projekt und Indiana Jones erscheint.
(Eine Videokamera filmt eine Azteken-Kultstätte im Dschungel, im Hintergrund
stetiges Keuchen des Kameramannes.)
Und dann geht’s für den Spieler los:
auf einer Auktion in Rocky Beach, bei der der Nachlass eines Aztekenforschers
unter den Hammer kommt. Onkel Titus ersteigert ein altes Messer, andere
Bürger Rocky Beachs einige Jade-Statuen. Justus hat ein wenig Pech,
er ersteigert versehentlich eine schreckliche Kuckucksuhr und muss auch
noch einen Dollar dafür zahlen.
Kurz nach der Auktion werden die Artefakte
eines nach dem anderen gestohlen. Auch Familie Jonas ist betroffen. Was
hat es mit dieser Diebstahlserie auf sich? Wer ist der Drahtzieher und
welcher Fluch liegt auf den Schatz der Azteken?
Eine
Story aus der Feder von Ulf Blanck, dem Autor der Drei ??? Kids, liebevoll
und detailreich grafisch umgesetzt von Jan Birck.
Nun, nachdem die letzten vier Abenteuerspiele
um die Drei ??? alle in Rocky Beach spielten, hatte ich mich, als ich den
Titel und das Covermotiv sah, bereits gefreut, dass es die Detektive diesmal
vielleicht nach Südamerika verschlagen könnte, doch dem ist leider
nicht so. Aber dafür gibt es viele neue Orte in der kleinen Stadt
zu entdecken, z.B. die Bank, die Bibliothek oder aber auch das Wasserwerk.
Navigiert wird mit Hilfe einer Landkarte,
die sich, wie immer, zum Mitnehmen am großen Stadtplan an der Kreuzung
befindet. So gelingt ein flotter Ortswechsel, ohne dass man den Weg (Location
für Location) selbst gehen müsste. Ein Klick, und man ist da!
Darüber hinaus ist die Steuerung
ein wenig unübersichtlich. Nicht immer ist klar, an welchen Ort ich
gelange, wenn ich die jeweiligen Richtungspfeile benutzte, in die sich
der Mauszeiger verwandelt, wenn ein Ortswechsel möglich ist. Auch
der „Gürtel“, in den man nur 4 Gegenstände gleichzeitig stecken
und mitnehmen kann, ist ein wenig nervig.
Wenden wir uns der Vertonung des Spiels
zu. Leider handelt es sich bei den Sprechern der Computer-„Drei ???“ nicht
um die Sprecher der Original-Serie. Hier verleihen, wie bereits in den
anderen 4 Adventures, Lutz Herkenrath, Christian Dieterle und Tim Lee ihre
Stimmen, die untereinander recht ähnlich klingen und mit den bekannten
Hörspiel-Stimmen nicht viel gemein haben. Neben der recht guten Musik
gibt es leider nur wenig Geräuschuntermalung. Sounds ertönen
nur, wenn gerade etwas passiert (Tür geht auf, Telefon klingelt...),
eine Geräuschkulisse oder musikalische Background-Untermalung fehlt
leider.
Trotzdem: Die Atmosphäre stimmt!
Wenn man sich einmal an den Comic-Stil gewöhnt hat, macht es Spaß,
die einzelnen Ortschaften von Rocky Beach zu durchforsten, immer auf der
Suche nach neuen Hinweisen. Es hätte sicherlich auch nicht geschadet,
die Story-Idee des „Fluches“ weiter auszubauen (wie auf der Spielpackung
angepriesen wird). So bleibt es bei einem nur leicht Mystery-angehauchten
Kriminalfall.
Dennoch: „Der Schatz der Azteken“ bietet
eine interessante Geschichte und ist sicherlich eher als Abenteuerspiel
für Kinder gedacht. Denn allzu schwer sind die Rätsel nicht.
Oftmals geben Justus, Peter und Bob wertvolle Hinweise, die den Spieler
auf die richtige Fährte locken. Das hat für ältere Spieler
den Nachteil, dass sie recht schnell ans Spielende gelangen.
„Der Schatz der Azteken“ ist gerade für
junge Fans der „Drei ???“ eine spannende Krimi-Rätsel-Unterhaltung
im Adventure-Stil!