Hörspiegel-Meinung (ste):
„Für das Beste im Mann“. Das kenne
ich doch, werden Sie jetzt sagen. Das kenne ich doch aus der Werbung. Ganz
genau! Das ist der Gilette-Spruch. Und um Werbung geht es in John O'Farrells
Roman „Für das Beste im Mann“. Der Werbe-Jingle-Musiker Michael Adams
hat sich nämlich genau diesen Spruch als sein unfreiwilliges Lebensmotto
ausgewählt.
Er führt ein Doppelleben: Teilweise
lungert er in einem kleinen Tonstudio-Schlaf-Ess-und-so-weiter-Zimmer in
einer Männer-WG herum, wo er seine Arbeit macht. Dann hat er aber
noch das Leben eines Familienvaters. Das Dumme: Beide Seiten (die Jungs
aus der WG und seine Frau) wissen nichts von dem Doppelleben. Das bietet
Zündstoff, und der ist garantiert. Denn Michael Adams passieren
Dinge grundsätzlich nach dem Murphy’schen Gesetzt, das besagt, dass
grundsätzlich alles schief gehen muss, was nur schiefgehen kann. Aber
irgendwie hat er dann immer wieder das Glück, so gerade eben noch
mal aus der Situation herauszuschlittern.
Das Hörbuch ist einfach grandios und ich habe selten so viel am Stück gelacht, bei einer 5 CDs umfassenden reinen Lesung. Das liegt teils an der witzigen Story, zum Großteil aber sicherlich an der herrlichen Interpretation von Andreas Fröhlich (bekannt als „Bob Andrews“ von den drei ??? oder als Synchronsprecher von John Cusack und Edward Norton). Fröhlich sollte viel mehr Hörbücher sprechen, denn das kann er wirklich sehr gut. Volle Punktzahl hierfür.
Das Layout ist leider ein wenig schlicht ausgefallen, deshalb passen Sie auf, dass Sie nicht daran vorbei laufen im Laden. Davon abgesehen, ist „Für das Beste im Mann“ in jeder Hinsicht überaus empfehlenswert.
Man könnte sagen: „Bridget Jones“
in männlich.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |