"EON" spielt in einer düsteren Zukunftswelt, in der eine außerirdische Rasse, die Arkaaner, die Macht über die Erde an sich gerissen hat. Sehr zum Leid der Menschen, die unter der schrecklichen Diktatur leiden, und deren hochbegabte Kinder gestohlen und zu Soldaten "herangezüchtet" werden. Doch nicht jeder lässt sich von den Arkaanern so einfach beherrschen. Cator, der einer rebellischen Widerstandsorganisation angehört, gelingt es, einen der außerirdischen Agenten aus seiner Nährlösung zu „kidnappen“, um ihn über die Geheimnisse der Arkaaner auszufragen. Doch der Agent hat sein Gedächtnis verloren. Sein Name? Er kennt ihn selbst nicht. Kurzerhand wird er „Einer Ohne Namen“ getauft – EON. EON soll den Rebellen helfen, ins Zentrum der außerirdischen Macht vorzudringen um das Geheimnis der Arkaaner zu ergründen, sie zu bekämpfen. Doch niemand ahnt, dass EON mehr ist als nur ein Agent, der sein Gedächtnis verloren hat.
Polaris haben mit "EON" eine produktionstechnische
Meisterleistung abgeliefert. Die Geräusche passen einfach wunderbar,
ich habe selten eine stimmigere Musik gehört. Auch die Sprecher überzeugen
durch ihre Professionalität. Selbst Doppelbesetzungen (fast alle Sprecher
haben mehrere Rollen) fallen kaum auf.
Die Besonderheit dabei: "EON" kommt vollkommen
ohne einen Erzähler aus. Das macht die Sache noch viel interessanter,
weil man ganz langsam in die Story und Umwelt der Geschicht hineinschlittert
und durch viele Aha-Effekte lernt, wo man ist. Und so macht es immer wieder
Spaß, dieses Hörspiel von vorn zu Hören, weil man hier
und da Neues entdeckt, das einen zuvor nicht bewusst war.
Ein wenig irritierend finde ich allerdings die etwas kurzen, dafür aber zahlreichen Kapitel. Hier wäre es schöner gewesen, wenn Musik und Geräusche durchgehend (auch über den nächsten Kapitel-CD-Startcode hinaus) zu hören wäre, so wirkt das ganze manchmal arg „abgehackt“, und ein wenig Atmosphäre geht verloren.
Apropos Atmosphäre: Die Atmosphäre und Story erinnert mich an Endzeit-Thriller wie „Matrix“ oder „Blade Runner“. Zugegeben: Kreaturen in Nährlösungen und feindliche "Agenten", die mit einer übermenschlichen Intelligenz ausgestattet sind, das alles findet man in der „Matrix“ wieder. Zudem fällt mir auf, dass Thomas Vogt (in "EON" Sprecher des "Trigenums") auch bei der deutschen "Matrix"-Synchro mitgewirkt hat (als "Morpheus"). Zufall? Oder eines der vielen liebvollen Details?
Fakt ist: "EON" bringt einen frischen Wind
mit sich, eine interessante Zukunftswelt, die bekannte Gedankenansätze
mit vielen neuen Ideen vermischt. Das Beste: man darf sich, Dank des überaus
offenen Endes, noch viele weitere Abenteuer wünschen. Hoffentlich
wird es sie geben.
Polaris haben mit "EON" hervorragende
Arbeit geleistet, und jedem Fan von SciFi-Thrillern sei geraten: „EON“
besorgen!!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |
(Nico Steckelberg, © 2002 Der Hörspiegel )