Willem Elsschot
"Käse"

© 2005 Der Audio Verlag
Rückentext:
Frans Laarmans ist bescheidener Büroschreiber auf einer Antwerpener Schiffswerft. Als eine glückliche Fügung ihn über Nacht zum Vertreter einer holländischen Käsehandelsgesellschaft macht, nimmt er euphorisch seine Aufstiegschance an. Was macht es da, daß er Käse nicht riechen kann?
Bald jedoch muß Laarmans feststellen, daß eine perfekte Büroeinrichtung und guter Wille noch lange nicht ausreichen, um zwanzig Tonnen vollfetten Edamers an den Mann zu bringen.
Elsschots liebenswürdige Geschichte über das Scheitern einer Ich-AG in den 30er Jahren ist aktueller denn je. Komisch und anrührend gelesen von Matthias Ponnier.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Eines vorweg: Es gibt nichts und niemanden auf der Welt, das ich so abgrundtief verabscheue wie Käse. Umso mehr stellte sich das Hörbuch zum gleichnamigen Roman des holländischen Autoren Willem Elsschot eine Herausforderung für mich dar.

Elsschot entführt uns in die Zeit um 1930. Frans Laarmans versucht auf eigene Faust, eine Existenz zu gründen. Er muss hierzu Käse verkaufen. Heute würde man das Prinzip wohl Franchise nennen. Seine Aufgabe: Er muss 20 Tonnen Edamer verkaufen. Und das ist gar nicht so einfach. Und dabei ekelt sich Laarmans vor Käse...

Und das macht mir die Story so sympathisch. Eine Geschichte, die ein großes atmosphärisches Potenzial aufweist. Erschienen ist sie im DAV-Verlag. Besonders das Booklet ist mit vielen Bildern von Käse, Käsemärkten, Käseverkäufern, Käseläden und Käsesorten gesprickt. Eine psycholoisch höchst olfaktorische Angelegenheit, obwohl geruchsneutral. Sie können diesen schrecklichen Gestank quasi riechen....

Insofern ein Hörbuch, das seinem Namen alle Ehre macht!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2005 Der Hörspiegel )