Umberto Eco
"Der Name der Rose"

© 1986 BR/SWF/NDR / Der Hörverlag
Rückentext:
Ein Mord erschüttert die Gemäuer des altehrwürdigen, weltberühmten Benediktinerklosters. Bruder William aus dem fernen Baskerville wird vom Abt mit der diskreten Klärung des Verbrechens beauftragt. Doch kaum, dass William in den Katakomben ermittelt, findet man den zweiten toten Mönch ... Umberto Eco, weltweit gefeierter Bestsellerautor, gelang mit "Der Name der Rose" ein Meisterstück: ein packender Thriller aus dem 14. Jahrhundert. Das Hörspiel "Der Name der Rose" fesselt seine Zuhörer ebenso wie der Roman Millionen Leser in aller Welt. Teuflisch gut.

Hörspiegel-Meinung (mj):
Hat er alles richtig aufgeschrieben? Hat der alte Adson die schrecklichen Ereignisse, die sich einst im 14. Jahrhundert auf dem abgelegenen Kloster Italiens abspielten, noch vollständig in Erinnerung? Begonnen hatte alles als er mit seinem Meister, mit dem er die Welt entdecken und erlernen sollte, dem ausgefuchsten William von Baskerville, jenem Inquisitor im Exil dem kein Zusammenhang verborgen bleibt. Kaum angekommen in der Abtei, deren Name besser ungenannt bleibt, geschehen rätselhafte Morde. Die düsteren und seltsamen Mönche der Abtei, bei denen einer dem anderen beim Verschweigen und Vertuschen von wichtigen Informationen in nichts nachsteht, glauben an die bevorstehende Geburt des Antichristen und die Apocalypse, denn die Morde geschehen nach dem Muster der Sieben Tage der Apocalypse. Doch was hat es mit der geheimnisvollen Bibliothek auf sich? Jener Einrichtung, die ein unvergleichbares Maß an Wissen beherbergt, und doch außer dem Bibliothekar und dessen Gehilfen allen verschlossen ist. Als William und Adson tiefer in die Geheimnisse der Abtei einsteigen, offenbaren sich schreckliche Dinge, anscheinend hat so gut wie jeder der Mönche eine sündige Vergangenheit. Abbo, der Abt, der William zwar mit der Untersuchung der Morde beauftragt hat, aber trotzdem mehr als ein Geheimnis schützt, Salvatore, der bei Ketzern aufgewachsene Verrückte der mit fremden Zungen spricht, Malachias der Bibliothekar, der die Bibliothek mit seinem leben beschützt und Jorge von Burgos, der blinde geheimnisvolle Mönch mit einer besonderen Abneigung gegen das Lachen...
Doch je mehr schreckliche Geheimnisse aufgedeckt werden, desto tiefer geraten auch William und Adson in die Versuchung der Sünde...

Ein absolutes Meisterwerk! Die Geschichte von Umberto Eco ist, auch durch den Film, indem Sean Connery den William von Baskerville so brilliant verkörperte, in aller Munde. Dem spannenden Buch und dem tollen Film steht dieses Hörspiel in nichts nach, im Gegenteil, meiner Meinung nach ist es die fesselndste Umsetzung der Geschichte, und wer Buch und Film gesehen hat, weiss, dass dies einiges bedeutet.
Das mittlerweile gut eingespielte Team von Richard Hey (Script), Otto Düben (Regie) und Peter Zwetkoff (Musik) hat wieder einmal bewiesen wie stimmungsvoll und spannend ein Hörspiel sein kann.
Bei kaum einem Hörspiel saß ich so gebannt vor meiner Musikanlage und habe beim Kassettenwechseln so gezittert. Die schreckliche und doch realistische Geschichte der alten Abtei zog mich von der ersten bis zur letzten Minute in den Bann, und das obwohl ich die Geschichte ja eigentlich schon kannte.
Das ausgeklügelte Hörspielscript, indem der alte Adson seine Abenteuer erzählt und der schöne Soundtrack steigern die Spannung ins unermessliche. Auch da ich noch nie so eine schöne Wiederholung am Anfang jeder Kassette gehört habe, in der Adson sich immer wieder fragt ob er alles richtig aufgeschrieben habe, eine Frage bei der man jedesmal gespannt mitfiebert, auch da ihm tatsächlich nachträglich neue Dinge einfallen.

Für Freunde der intelligenten Spannung und des Grusels auf jeden fall wärmstens zu empfehlen!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Matthias Just, © 2006 Der Hörspiegel )