Friedrich Dürrenmatt
"Der Pensionierte"
Klassiker-Review
© Solo
Rückentext:
Am letzten Tag seines Dienstes erscheint
Kommissär Höchststettler nicht mehr in seinem Büro bei der
Berner Kantonspolizei. Er hat vor Gericht die Scheidung von seiner siebten
Frau durchzustehen. Nach einem anschließenden Essen mit dem Gerichtspräsidenten
verlässt er die Stadt und lenkt seinen Chevy zu einem Landgasthof,
den er noch als lausige Pinte gekannt hatte ...
Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht:
Erzählt wird die Geschichte des Kommissärs
Höchststettler, der am Tag des letzten Dienstes zuerst seine Scheidung
hinter sich bringt, um anschließend alte Fälle, die er nicht
gelöst hat neu anzugehen. Allerdings nicht, um sie abzuschließen
....
Welches Genre erwartet den Hörer?
Das Hörbuch stellt ein Fragment eines
nach Dürrenmatts Tod gefundenen und nicht vollendeten Krimis dar.
Wie ist das Hörspiel umgesetzt?
Bruno Ganz liest das Fragment des wohl
letzten Krimis von Friedrich Dürrenmatt in angenehmer Weise. Ganz
versteht es mit seiner Stimme alles aus der Story herauszuholen. Er verleiht
verschiedenen Charakteren mit verstellter Stimme Leben und benötigt
keine Unterstützung durch Musik oder Soundelemente.
Das Cover zeigt einen Oldtimer und ist
ein guter Blickfang.
Resümee/Abschlussbewertung mit
Schulnoten :
„Der Pensionierte“ ist ein Glanzstück
aus Dürrenmatts Nachlass. Leider unvollendet ist der Krimi trotz allem
spannend. Der Hörer verlangt am Ende förmlich die Fortsetzung,
die es niemals geben wird. Typisch für Dürrenmatt sind die Charaktere
der Geschichte aus dem Leben gegriffen und geben so die Chance sich sofort
mit ihnen zu identifizieren.
Bruno Ganz schafft es den Hörer mit
seiner Art den Text zu lesen in den Bann zu ziehen.
Ein nicht nur für Fans des 1990 verstorbenen
Dürrenmatt geeignetes Hörbuch, das trotz, oder besser gerade
auf Grund, seines offenen Endes eine 2+ als Gesamtnote verdient.
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Hörspiegel-Skala: |
1. Story |
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2. Atmosphäre |
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3. Sprecher |
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4. Soundtrack |
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5. Aufmachung |
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ENDERGEBNIS
(gerundet) |
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(Michael Brinkschulte, ©
2003 Der Hörspiegel )