Tonke Dragt
"Das Geheimnis des siebten Weges"

© 2005 Beltz Verlag

Rückentext:
Eine fantastische Geschichte: Ein Lehrer wird mit seinen Schülern in ein geheimnisvolles Komplott verwickelt.
Jeden Tag zur gleichen Zeit erzählt der Lehrer Franz van der Steg seinen Schülern spannende Geschichten von finsteren Schlössern, von Kriegern mit Krummsäbeln, von einem Schiffbruch vor einer unbewohnten Insel und einer gefährlichen Expedition in die Regenwälder Urozawas. Doch eines Tages wird eine seiner fantastischen Geschichten Wirklichkeit: Mitsamt seinen Schülern wird er in ein geheimnisvolles Komplott um einen verborgenen Schatz verwickelt. Das Lied vom Siebensprung und eine Wegkreuzung gleichen Namens Spielen dabei eine wichtige Rolle.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Es gab da einmal eine TV-Serie, die mich als Kind bzw. Jugendlichen (ich weiß nicht mehr genau, wann das war) sehr angesprochen hat. Ich weiß noch genau, es ging um eine geheimnisvolle Weggabelung und um das Geheimnis des Siebensprunges. Als ich dann vor einigen Jahren herausfand, dass es ein Buch mit dem Titel "Das Geheimnis des siebten Weges" von Tonke Dragt gibt, habe ich es mir sofort geholt und gelesen. Siehe da: Es war eben die Geschichte, die ich aus dem Fernsehen kannte. Nun wird diese Medien-Reise anhand dieser einen Geschichte fortgesetzt, denn der Beltz-Verlag veröffentlicht das Hörbuch zu "Das Geheimnis des siebten Weges".

Auf 5 CDs interpretiert Konstantin Graudus die fantasievoll Geschichte um einen Lehrer, seine Schulklasse und deren gemeinsame Verstrickung in ein undurchsichtiges Komplott. Graudus' Lesung richtet sich eindeutig an Kinder, da die Betonungen und die Art des Lesens sehr kindgerecht erscheinen. Das hat mich - zugegebener Maßen - an mancher Stelle verunsichert und enttäuscht. Denn die Geschichte hat das Potenzial à la Potter, bei Jung und Alt gleichsam anzukommen. Eine neutralere Lesung wäre daher aus meiner Sicht unerlässlich gewesen. Schade. Für Kinder aber ist die Lesung prima.

Noch einmal zurück zum Inhalt: Welche Rolle spielt dabei die Weggabelung, die den Namen "Siebensprung" trägt? Siebensprung, wie das Kinderlied. Und warum kreuzen sich am Siebensprung nur sechs Wege? Welches Geheimnis liegt in dem verwitterten "Treppenhaus", das früher einmal eine Gastwirtschaft war. Und wer verbirgt sich hinter dem mißmutigen Kutscher Jan Tureluur oder dem merkwürdigen jugendlichen Mopro?

Allein die Aufreihung dieser Elemente lässt mich voll Verzückung an die Kindheitserinnerungen an die TV-Serie denken. Das Hörbuch ist mindestens genauso atmosphärisch. Wenngleich aus erwachsener Sicht heraus betrachtet einige Feinheiten an Zauber verloren haben (das liegt leider in der Natur der Sache), ist "Das Geheimnis des siebten Weges" ein tolles Hörbuch für Jung und Alt, wenn man sich als "Alter" auf die kindgerechte Lesung Graudus' einlässt.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2008 Der Hörspiegel )