Sir Arthur Conan Doyle
"The Speckled Band"
In englischer Sprache

© 2002 Audiobuch
Rückentext:
Eine junge Frau trifft eines Morgens völlig verstört und verängstigt bei Sherlock Holmes ein. Sie erzählt, dass ihre Schwester vor 2 Jahren auf mysteriöse Art gestorben ist. Nun scheint der Frau selbst das gleiche Schicksal zu drohen... Die Geschichte - übrigens eine von Doyle’s persönlichen Lieblingsgeschichten - entwickelt sich zu einem besonders verzwickten Fall. Allerdings wäre Holmes nicht Holmes, wenn es ihm am Ende nicht einmal mehr gelingen würde, durch genaue Beobachtung und den ihm eigenen außergewöhnlichen Kombinationsvermögen, die Geschichte aufzuklären.

Hörspiegel-Meinung (akc):
Lehnen Sie sich zurück und schließen Sie die Augen…
Wenn Sie jetzt zufällig auch noch das Hörspiel „Sherlock Holmes - The Speckled Band“ auf den Ohren haben, können wir gemeinsam in das charmante London des Jahres 1895 reisen und uns verzaubern lassen…  von einer der spannendsten Geschichten, die Sir Arthur Conan Doyle jemals aus seiner Feder hat fließen lassen.
 
Wir befinden uns in der Baker Street, in dem wohl berühmtesten Detektivbüro, das jemals, äh, nicht existiert hat. Eine junge Lady, aufgelöst und ängstlich, wendet sich an unseren Lieblingsdetektiv und seinen Kollegen Dr. Watson, um eine verstrickte und angsterregende Geschichte vor ihnen auszubreiten und ihre Hilfe zu erbitten. Wir erfahren, wie tragisch ihre Schwester vor einiger Zeit zu Tode kam, und warum sie selbst nun ein ähnliches Schicksal befürchtet. Nach und nach wird vor unseren Ohren und innerem Auge die Vielschichtigkeit der Handlung abgerollt, und wir werden immer tiefer in die Atmosphäre und Mentalität des alten Englands hineingezogen.
 
Sollte ich einmal in meinem Leben in den Besitz von viel, viel Geld geraten, wird auf meiner Wunschliste folgendes recht weit oben stehen:
 
„Die Mitglieder des Quicksilver Radio Theatre engagieren, sie in mein Wohnzimmer stellen und spielen lassen, wann immer ich das will!“
 
Das wunderschöne und typische Englisch, mit dem die Sprecher uns einwickeln, ist ein wahrer Genuss für jeden halbwegs Anglophilen. So lebendig und voller Gefühl werden die Dialoge geführt, dass man sich mit ein wenig Phantasie wie in einem Theater fühlt. Eine reichhaltige Bandbreite von Hintergrundgeräuschen,  wie Schritte auf Holzfußboden, ein atmosphärisches Gewitter oder das Gemurmel von Menschenmengen, versetzen den Hörer mitten ins Geschehen. Besonders begeistert war ich von der einschmeichelnden Orchesterbegleitung, die die Spannung und das Unheimliche der Geschichte perfekt unterstützt.
 
Zu Recht gewann diese Hörspielversion mehrere Preise, darunter den des National Federation of Community Broadcaster’s „Golden Reel“ for Radio Drama. Meinen persönlichen Preis für das beste Hörspiel, welches ich jemals zu Ohren bekommen habe, möchte ich gern in die Reihe einfügen.
(Andrea K.C. Koslowsky, © 2004 Der Hörspiegel )

Hörspiegel-Meinung (tw):
Meine konzentrierte Aufmerksamkeit hat mir das Quicksilver Radio Theatre mit seiner Inszenierung eines der ungewöhnlichsten Sherlock Holmes-Fälle abverlangt und dafür mit einem überaus spannenden und sehr interessant in Szene gesetzten Hörspiel eine vergnügliche Möglichkeit geboten, dem unnahbar-kauzigen Detektiv und seinem warmherzigen Freund bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Allein die Einleitung durch einen Sprecher, welcher uns auf die Geschichte mit wenigen Sätzen sehr angenehm einstimmt und die atmosphärisch gelungene musikalische Untermalung fördert bei geschlossenen Augen rasch jene Bilder hervor, welcher wohl jeder auf die eine oder andere Weise erinnert, der sich einmal mit Begeisterung in Sherlock Holmes´ Welt hinein gelesen hat.

Die Aufklärung eines der subtilsten Verbrechen in der langen Reihe seltsamer Fälle, welche an Holmes heran getragen wurden, ist von dem New Yorker Künstler-Ensemble mit beträchtlichem Feingefühl für die Protagonisten interpretiert und sehr dynamisch umgesetzt worden. Im Vergleich zu deutschen Hörspielen - seien es jene aus den Sechziger Jahren mit Peter Pasetti in der Hauptrolle oder auch neue Hörspiele - fällt auf, dass die Dialoge wesentlich lebendiger wirken, was zu einem gewissen Grad mit dem der englischen bzw. amerikanischen Sprache eigenen Sprachfluss zusammen hängt. Ungewöhnlicherweise stört mich die eindeutig amerikanische Betonung nicht; das kann eigentlich nur an der wirklich überzeugenden Darbietung der Sprecher liegen, die sich - ebenfalls ein offensichtlicher Gegensatz zu deutschen Hörspielen - gelegentlich ins Wort fallen und gleichzeitig reden.

Dieses Hörspiel kann wirklich nur denjenigen empfohlen werden, die des Englischen mächtig sind, doch für Sherlock Holmes-Fans dürfte diese Interpretation ein wahres Hörvergnügen sein, zumal die CD als „Bonus“ ein Interview mit Arthur Conan Doyle zur Entstehung des Charakters enthält. Von der lieblosen Gestaltung sollte sich niemand täuschen lassen.
(Thor Wanzek, © 2004 Der Hörspiegel )
 

Hörspiegel-Skala:
(Gerundetes Gesamtergebnis beider Redakteure)
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(© 2004 Der Hörspiegel )