Arne Dahl
"Böses Blut"

©  2006 steinbach sprechende bücher
Rückentext:
Ein schwedischer Literaturkritiker wird auf dem New Yorker Flughafen auf ebenso ungewöhnliche wie grausame Weise getötet. Die Spur des Täters führt zu einer Mordserie, die fünfzehn Jahre zurückliegt. Paul Hjelm und Kerstin Holm von der Stockholmer Sonderkommission stoßen auf einen ungeheuerlichen Fall ...

Hörspiegel-Meinung (ste):
„Böses Blut kehrt wieder“, diese Erfahrung muss Schwedens Sonder-Einsatztruppe (genannt die A-Gruppe) machen, als sie sich auf die Jagd nach einem gefährlichen Serienmörder begeben.
Der „Kentucky-Killer“ macht seit Jahren die Vereinigten Staaten von Amerika unsicher. Er hat eine spezielle Methode: Zwei chirurgische Instrumente in Form von riesigen Spriten. Eine zum gezielten Lähmen der Stimmbänder und eine zur gezielten Schmerzverursachung durch Verletzung der Nervenstränge. Eine Foltermethode aus dem Krieg entwickelt und durchgeführt von einem Sondertrupp des Geheimdienstes, und so wird vermutet, dass der Killer ein ehemaliger CIA-Mann war. Doch bis zu diesem Punkt sind die schwedischen Sonderermittler noch unbeteiligt. Sie treten erst ins Gefecht ein, als der Kentucky-Mörder einen schwedischen Journalisten und Buchkritiker foltert und mordet und unter fremder Identität nach Schweden einreist. Nun machen sie die Spezialisten ans Werk, dem Killer auf die Spur zu kommen. Das ist nicht schwer, denn schon kurz nach seiner Ankunft mordet er weiter – in Schweden!

Die Story ist sehr gut durchdacht und weiß durch ihre Vielschichtigkeit zu überzeugen. Glaubwürdige Charaktäre und eine hochspannende Ermittlungsarbeit sorgen dafür, dass „Böses Blut“ bis zum letzten Satz spannend bleibt. Die Wendung gegen Ende des Buches ist noch einmal erwähnenswert. Das ist es, was Arne Dahls Romane ausmacht. Wenn man glaubt, man hat den Fall für sich fast gelöst, komm der Autor mit einem dicken Filzstift und macht einen solchen Strich durch die Rechnung, dass man sich unweigerlich fragt: Warum hast Du da nicht dran gedacht? Warum ist Dir selbst das nicht aufgefallen. Super!

Till Hagen liefert einmal mehr eine solide Sprecherleistung ab. Mittlerweile finde ich seine Stimme und seine Rezitationskunst besser als zuvor. Das liegt wohl daran, dass er nicht aufdringlich wirkt, sondern erst durch stetiges Genießen seine volle Wirkung entfaltet. Mittlerweile mag ich ihn sehr und weiß seine Erzählweise zu schätzen, wo ich ihn bei meinem ersten Dahl-Hörbuch eher unscheinbar fand.

„Böses Blut“ – so muss ein Krimi-Hörbuch sein!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2006 Der Hörspiegel )