H. P. Lovecrafts
Bibliothek des Schreckens
"Der Cthulhu Mythos"
Horrorgeschichten von H.P. Lovecraft u.a.

© 2002 LPL Records
Rückentext:
Howard Phillips Lovecraft zählt neben Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce zu den drei Eckpfeilern der amerikanischen Horrorliteratur. Diese Reihe ist seinem Leben und Werk gewidmet.

Der Ruf des Cthulhu (H. P. Lovecraft)
Der Schwarze Stein (Robert E. Howard)
Die Glocke im Turm (H. P. Lovecraft & Lin Carter)
Warum Abdul Al Hazred dem Wahnsinn verfiel (D. R. Smith)
Dagon (H. P. Lovecraft)
Ein Porträt Torquemadas (Christian von Aster)

Hörspiegel-Meinung (ste):
Howard Philips Lovecraft gehört neben Edgar Allen Poe zu den beliebtesten und bekanntesten Horrorautoren der ersten Stunde. Dem Werk des Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Schriftstellers und Sonderlings widmet sich die mir vorliegende Geschichtensammlung „H.P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens – Der Cthulhu Mythos“ aus dem Hause LPL Records, bei der Oliver Rohrbeck (bekannt als Sprecher von Justus Jonas von den „Drei ???“) und Sven Hasper (Synchronstimme von Michael J. Fox) Regie führten.
Das herrlich düster aufgemachte 4-CD-Pack im schwarz glänzenden Papp-Schuber passt sich auch inhaltlich der dunkel-morbiden Atmosphäre von Lovecrafts Storys an.
Eingeleitet werden die sechs präsentierten Geschichten jeweils von Lovecraft selbst, gesprochen von David Nathan (Synchronstimme von Johnny Depp). Durch diese wissenswerten Informationen über die einzelnen Geschichten erfährt der Hörer selbstverständlich auch viele Hintergründe und Facts über Lovecraft, den Erschaffer des Cthulhu-Mythos, selbst.
Die ausgewählten Geschichten stammen nicht alle aus seiner der Feder, stehen aber in einem direkten Zusammenhang zu Lovecraft und den seinen Erzählungen entstammenden „Großen Alten“, den Grauen erregenden Wesen, die vor Urzeiten von fernen Sternen auf die Erde kamen.
Die eigentlichen Lesungen hält Joachim Kerzel (bekannt als Synchronstimme von Jack Nicholson und von den Stephen-King-Hörbüchern). Seine Stimme unterstützt die Grusel-Atmosphäre der vier CDs aufs Vorzüglichste. Selbst die älteren (von Lovecraft selbst stammenden) Storys, in eher schwerer Sprache verfasst, kommen hervorragend herüber und sind wahrlich professionell gelesen. Lediglich einige Pausen zwischen den verschiedenen Absätzen hätten mir bei dem nicht gerade leichten Stoff gut getan. Dafür aber sind die CDs in viele kurze anspielbare Kapitel unterteilt, was das Wiedereinsteigen ins Hörvergnügen nach jeder Pause erleichtert.
Die Musik vor und während den Geschichten ist orchestral und spannungsgeladen, versehen mit Chören und tiefen Glocken. Alle Stücke weisen dasselbe musikalische Thema auf. Herrlich passend komponiert von Andy Matern.
Leider gibt es keine Geräuschkulisse auf diesem Werk. Das hätte die Atmosphäre sicherlich noch einen Tacken besser gemacht. So wirken die teilweise langen Lesungen stellenweise ein wenig starr, aber dennoch nie langweilig.
Doch letztendlich ist „Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ ein Hörbuch und kein Hörspiel, und daher darf ich ohne Zweifel behaupten, dass das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Diese CD-Kollektion ist brillant: inhaltlich, musikalisch, sprechertechnisch und atmosphärisch!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)

(Nico Steckelberg, © 2002 Der Hörspiegel )