Der Ruf des Cthulhu (H. P. Lovecraft)
Der Schwarze Stein (Robert E. Howard)
Die Glocke im Turm (H. P. Lovecraft &
Lin Carter)
Warum Abdul Al Hazred dem Wahnsinn verfiel
(D. R. Smith)
Dagon (H. P. Lovecraft)
Ein Porträt Torquemadas (Christian
von Aster)
Hörspiegel-Meinung (ste):
Howard Philips Lovecraft gehört neben
Edgar Allen Poe zu den beliebtesten und bekanntesten Horrorautoren der
ersten Stunde. Dem Werk des Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Schriftstellers
und Sonderlings widmet sich die mir vorliegende Geschichtensammlung „H.P.
Lovecrafts Bibliothek des Schreckens – Der Cthulhu Mythos“ aus dem Hause
LPL Records, bei der Oliver Rohrbeck (bekannt als Sprecher von Justus Jonas
von den „Drei ???“) und Sven Hasper (Synchronstimme von Michael J. Fox)
Regie führten.
Das herrlich düster aufgemachte 4-CD-Pack
im schwarz glänzenden Papp-Schuber passt sich auch inhaltlich der
dunkel-morbiden Atmosphäre von Lovecrafts Storys an.
Eingeleitet werden die sechs präsentierten
Geschichten jeweils von Lovecraft selbst, gesprochen von David Nathan (Synchronstimme
von Johnny Depp). Durch diese wissenswerten Informationen über die
einzelnen Geschichten erfährt der Hörer selbstverständlich
auch viele Hintergründe und Facts über Lovecraft, den Erschaffer
des Cthulhu-Mythos, selbst.
Die ausgewählten Geschichten stammen
nicht alle aus seiner der Feder, stehen aber in einem direkten Zusammenhang
zu Lovecraft und den seinen Erzählungen entstammenden „Großen
Alten“, den Grauen erregenden Wesen, die vor Urzeiten von fernen Sternen
auf die Erde kamen.
Die eigentlichen Lesungen hält Joachim
Kerzel (bekannt als Synchronstimme von Jack Nicholson und von den Stephen-King-Hörbüchern).
Seine Stimme unterstützt die Grusel-Atmosphäre der vier CDs aufs
Vorzüglichste. Selbst die älteren (von Lovecraft selbst stammenden)
Storys, in eher schwerer Sprache verfasst, kommen hervorragend herüber
und sind wahrlich professionell gelesen. Lediglich einige Pausen zwischen
den verschiedenen Absätzen hätten mir bei dem nicht gerade leichten
Stoff gut getan. Dafür aber sind die CDs in viele kurze anspielbare
Kapitel unterteilt, was das Wiedereinsteigen ins Hörvergnügen
nach jeder Pause erleichtert.
Die Musik vor und während den Geschichten
ist orchestral und spannungsgeladen, versehen mit Chören und tiefen
Glocken. Alle Stücke weisen dasselbe musikalische Thema auf. Herrlich
passend komponiert von Andy Matern.
Leider gibt es keine Geräuschkulisse
auf diesem Werk. Das hätte die Atmosphäre sicherlich noch einen
Tacken besser gemacht. So wirken die teilweise langen Lesungen stellenweise
ein wenig starr, aber dennoch nie langweilig.
Doch letztendlich ist „Lovecrafts Bibliothek
des Schreckens“ ein Hörbuch und kein Hörspiel, und daher darf
ich ohne Zweifel behaupten, dass das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.
Diese CD-Kollektion ist brillant: inhaltlich, musikalisch, sprechertechnisch
und atmosphärisch!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |
(Nico Steckelberg, © 2002 Der Hörspiegel )