Hörspiegel-Meinung (ste):
Einen NDR-Radiohörspiel-Klassiker
aus dem Jahre 1952 präsentiert der Jumbo-Verlag seinen Hörern
mit der Wiederveröffentlichung der Serie „Gestatten, mein Name ist
Cox!“ aus der Feder von Malcolm F. Browne alias Rolf A. Becker.
Wer nun denkt „Das ist doch Schnee von gestern!“, der ist auf dem Holzweg. Gewiss entsprechen die Tonqualität und Effekte nicht dem heutigen Standard. Auch ist die Aufnahme in Mono. Doch hier stehen ganz klar die intelligente Story, die dichte Atmosphäre und die sehr guten Sprechleistungen im Vordergrund.
Die gesamte Kriminalstory ist in 8 Episoden aufgeteilt. Jeweils 4 finden sich auf jeder der zwei Doppel-CDs aus der Jumbo-Reihe „Goya LIT“. Sie bauen aufeinander auf. Am Ende jeder Folge gibt es immer einen spannenden „Cliffhanger“ zur nächsten. Man mag gar nicht mehr aufhören, so sehr rätselt und fiebert man als Hörer mit diesem pfiffigen Paul Cox mit.
Als Sprecher sei der vorzügliche Karl-Heinz Schrotz in der Hauptrolle lobend zu erwähnen. In weiteren Rollen sind zu hören: Heinz Klingenberg, Karin Jacobsen und (neben vielen anderen) z.B. auch der junge Manfred Steffen (in fortgeschrittenerem Alter heute bekannt aus verschiedenen Drei-???-Folgen). Die Dialoge wirken so lebendig und gut interpretiert als seien sie frei gesprochen. Und überhaupt: Diese Serie gleicht mehr einem akustischen Theaterstück als einem Hörspiel.
Ein Bigband-Soundtrack noch dazu, und fertig ist eine herrlicher, atmosphärisch dicht gesponnener Krimi, der mit viel Humor daher kommt. Trotz des hohen Alters der Aufnahme (und einmal von der Tonqualität abgesehen) sehr erfrischend und frech. Mit Booklet im Retro-Stil.
Krimi-Empfehlung!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |