Artemis Fowl

Eoin Colfer
"Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie"

© 2007 HörbucHHamburg Rückentext:
Kehren die Dämonen auf die Erde zurück? Jahrtausendelang lebten sie auf der Insel Hybras in einer Zwischenwelt, doch nun werden einige dieser mondsüchtigen Wesen auf der Erde gesichtet. Eine Bedrohung für die Menschen und für die Welt der Unterirdischen? Artemis Fowl ist zutiefst beunruhigt. Nur wenn es ihm gelingt, einen der Dämonen zu fangen, wird er Gewißheit über ihre Pläne bekommen. Doch gerade als er auf Sizilien zuschnappen will, kommt ihm Minerva Paradizo, ein zwölfjähriges Mädchen, zuvor. Wie konnte das dem genialen Gauner Artemis Fowl passieren? Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, bei der sich Minerva als guter Kumpel entpuppt. Gemeinsam gelingt es ihnen, die zornigen Wesen zu bannen, doch Artemis gerät dabei selbst in die Zwischenwelt. Wird er bald auf die Erde zurückkehren? Sein Bodyguard Butler ist fest davon überzeugt und auch Minerva wartet…

Hörspiegel-Meinung (ste):
Ein Zeitphänomen lässt Dämonen erscheinen. Niemand weiß wann und wo. Niemand? Natürlich ist Artemis Fowl, der geniale Junge mit dem echten Bond-Fiesling-Stil, dem Geheimnis recht nah gekommen. Und so lauert er einem Dämonen auf. Er will ihn fangen um zu erfahren, welchen Plan die Dämonen mit ihrem Erscheinen verfolgen. Doch als er in einem Theater auf die nächste Dämonenerscheinung wartet, kommt ihm jemand zuvor: Ein 12-jähriges Mädchen schnappt ihm seinen Dämonen vor der Nase weg. Artemis erfährt schnell ihren Namen: Minerva. Und sein Ziel: Den Dämonen aus Minervas Gefangenschaft zu befreien. Doch das ist nicht so einfach, denn Minerva ist mindestens genauso gerissen und klug wie Artemis selbst. Er benötigt Hilfe von seinen unterirdischen Freunden. Und so treten Holly, Mulch, Foley und Co. wieder auf die Bühne um eine Befreiungsaktion zu starten. Doch das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte. Denn das Zeitband, das die Insel Hybras umgibt, auf welcher die Dämonen leben, scheint sich aufzulösen. Die Erde voller Dämonen? Das muss verhindert werden.

Die Story beginnt wie eine gewohnte Artemis-Geschichte. Ein Ziel wird mit Hilfe von technischen Finessen und gerissenen Einfällen und Täuschungen erreicht. Neues Element dabei sind die sphärischen und spirituellen Erzählebenen gegen Ende der Erzählung.

Rufus Beck erzählt in gewohnt vielschichtiger Weise. Jeder Charachter ist allein von der Stimme her von den anderen zu unterscheiden. Das erleichtert den Wiedereinstieg in das Hörbuch nach einer Pause, denn man muss sich nicht allein Namen merken, sondern bekommt eine eigens gestaltete Stimmvarianz dazu.

Mir fehlte ein bisschen das Packende an dieser Story. Insbesondere das Ende war mir in großen Teilen zu spirituell. Mir fehlt auch die böse Seite an Artemis. Alles war noch viel spannender und ungewöhnlicher, als Artemis erpresst, gestohlen und bedroht hat. Vielleicht findet Eoin Colfer noch einmal den Weg zurück auf die dunkle Seite. Dennoch hilft „Die verlorene Kolonie“, die Entzugserscheinungen nach den Abenteuern des Erdvolks verschwinden zu lassen. Insofern kann sich Artemis Fowl nach wie vor mit seinen Mitbewerbern auf dem Buchmarkt zu messen, wenngleich sein neuestes Abenteuer nicht sein bestes ist.

	Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)