Wolfgang Ecke:
Club der Detektive - Folgen 1-3
DigiPak-Edition

© 2002 Maritim
Rückentext:
Der Mann in Schwarz – CD1:
Raffiniert und skrupellos bereitet der Fassadenkletterer Manuel Petit alias Jean Bardin seinen großen Coup an der Cote d’Azur vor. Als er den Balkon im 4. Stock erreichte, war es genau 2 Uhr 35. Bald darauf heften sich drei verschiedene Männer an seine Fersen.

Das Gesicht an der Scheibe – CD2:
Genau genommen begann alles am 18. Oktober im ROTEN KAKADU. Der Zauberer – genannt „Pocken-Tony“ verbreitete nächtelang Furcht und Entsetzen. Niemand wusste warum. Paul Demmler, das Opfer, war verzweifelt; schließlich half ihm jedoch der Zufall.

Das Geheimnis der alten Dschunke – CD3:
Alle Anzeichen sprechen für ein heimliches Treffen des Großhehlers Jemje Zachnaros und des meistgesuchten Juwelendiebes Europas Jocco Barnecelli. Der Inspektor ahnt, dass der Koch Tschang eine entscheidende Rolle spielt – nur welche? Als es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt, ist es fast zu spät…
 
Hörspiegel-Meinung (akc):
Bei „Club der Detektive“ handelt es sich um eine sechs Minihörspiele umfassende Sammlung, die alle aus der Feder desselben Autors stammen, der seine Werke auch selbst auf diesen drei CDs zusammengestellt hat. Als da wären:
 
CD1:    Der Mann in Schwarz
            Zwischenfall in Istanbul
 
CD2:   Das Gesicht an der Scheibe
            Die Jagd nach Jonny Geest
 
CD3:   Das Geheimnis der alten Dschunke
            Haschisch für den Mops
 
Da ich bisher weder von Wolfgang Ecke noch von besagtem „Club der Detektive“ gehört hatte, nahm ich mich vorbehaltlos diese kriminalistische Herausforderung an. Nun, die Sammlung entpuppte sich als ein zwar sehr unterhaltsamer aber nur mäßig spannender Zeitvertreib, der mich zu dem Schluss kommen ließ: Entweder bin ich ein Meisterdetektiv, oder aber die Fälle sind sehr leicht zu lösen. Eine Überprüfung meines Stammbaumes wies keinerlei Verbindung zu einem Mr. Holmes auf, so dass ich wohl annehmen muss, dass sich bei den Fällen der jeweilige Täter zu sehr schwerwiegenden und dadurch leicht zu erkennenden Fehlern hinreißen ließ.
 
Überaus faszinierend hingegen finde ich die Tatsache, dass diese Sammlung den Hörer quer durch Europa führt, denn wenn man genauer aufpasst, stellt man fest, dass jedes der einzelnen Hörspiele in einem anderen europäischen Land (wie z. B. Schweden oder Frankreich) spielt und dabei auch auf die jeweiligen Gepflogenheiten des Landes eingegangen wird.
 
Insgesamt gesehen ist bei jedem Fall das gleiche Schema erkennbar: Ein Telephonanruf oder ein anderes Gespräch der, nun, nennen wir sie „Bösen“, klärt uns am Anfang jeder Geschichte über den Verlauf der bevorstehenden Tat auf. Das an sich nimmt der Sache schon ein wenig die Spannung, wie ich persönlich finde, denn es ist von Vornherein klar, wer die Täter sind. Das bedeutet, die Raterei über Gärtner oder Butler fällt schon mal weg. Das Einzige, was wir als Hörer noch nicht wissen, ist das Warum der ganzen Angelegenheit, und wie sich der Täter diesmal wieder quasi selbst überführt.
 
Das mag jetzt alles furchtbar negativ klingen, ist es aber im Endeffekt gar nicht. Wolfgang Ecke versteht es hervorragend, trotzdem eine gewisse Spannung zu erhalten, und auch die abwechslungsreichen Dialoge sind auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Ich gebe zu, ich habe sogar an einer Stelle laut gelacht. Unterstützend zu diesen Dialogen sind auch die Geräuscheffekte und die Musik, die sich ebenfalls ganz sacht an das jeweilige Land des Hörspiels anpasst. Ich habe mich keine Minute gelangweilt und bin gespannt, was Herr Ecke noch alles veröffentlichen wird.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s) 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Andrea K.C. Koslowsky, © 2002 Der Hörspiegel )