Mary Higgins Clark
"Du entkommst mir nicht"

© 2001 Heyne Hörbuch
Rückentext:
Als die junge Anwältin Emily Graham den ehemaligen Familienbesitz an der Küste von New Jersey zurückerwirbt, ahnt sie nichts von den schrecklichen Funden, die man kurz darauf auf ihrem Grundstück machen wird: Teile von Skeletten zweier Frauen, die im Abstand von 100 Jahren spurlos aus Spring Lake verschwunden waren. Emily beginnt Nachforschungen anzustellen und erkennt zu spät, dass sie damit ins Fadenkreuz eines kaltblütigen Killers rückt.

Hörspiegel-Meinung (ad):
»Du entkommst mir nicht« von Mary Higgins Clark ist ein spannender, recht verzwickter Krimi, in dem sowohl ein Mordfall aus der Vergangenheit wie auch aus der Gegenwart aufzuklären ist.
 
Zur Story:
Emily Graham, eine junge und erfolgreiche Rechtsanwältin, wurde vor einiger Zeit von einem Mann verfolgt, der sie in Todesangst versetzte. Er wurde gefasst und sitzt nun hinter Schloss und Riegel. Ebenso hat sie endlich Ruhe vor ihrem Ex-Mann und ist durch einen Börsendeal zur Millionärin geworden. Gerade hat sie sich ein Haus im verschlafenen Ort Spring Lake gekauft, in dem ihre Ururgrossmutter aufgewachsen war und erhofft sich hier einen Start in ein neues, friedliches und ruhiges Leben.
Kaum ist sie jedoch eingezogen, wird sie erneut durch anonyme Botschaften bedroht. Der Alptraum von damals beginnt erneut. Auch für die Bewohner der Kleinstadt Spring Lake scheint sich ein Alptraum zu wiederholen. Bereits vor mehr als hundert Jahren fanden drei Mädchen den Tod. Bis heute konnten diese Fälle nicht geklärt werden. Und nun entdecken Bauarbeiter, als sie den neuen Swimmingpool der jungen Anwältin Emily Graham ausheben wollen, gleich zwei Skelette.
Es handelt sich um die Leichen zweier Frauen. Eine von ihnen, ein Mädchen namens Martha, wird seit vier Jahren vermisst, die anderen Knochen gehören ebenfalls einer Frau. Allerdings ist sie bereits einhundertzehn Jahre tot. Nach einer genauen gerichtsmedizinischen Untersuchung stellt sich überraschend heraus, dass beide Leichen stranguliert wurden.

Emily nimmt die Herausforderung an: Jetzt will sie um jeden Preis wissen, wer hinter diesen mysteriösen Todesfällen steckt und beginnt sich intensiver mit den alteingesessenen Familien in Spring Lake zu beschäftigen. Dies macht sie zu einem begehrenswerten Opfer für den kaltblütigen Killer ...
Getrieben von Angst, Wut und erschreckenden kleinen Notizen vom Killer, beginnt Emily den Morden aktiv nachzugehen. Aber nicht einmal sie erkennt, wie viele Verdächtige es tatsächlich gibt: der im Ruhestand lebende Universitätsrektor, der erpresst wird sowie dessen ständig misslaunige Gattin; der bankrotte Gastwirt des Ortes mit seiner Schwäche für hübsche Blondinen; der nicht mehr ganz junge Kriminalbeamte, der stets den Finger am Puls der Verbrechen hat. Sogar Emilys Freund Eric, der Software-Manager, der sie zur Millionärin machte, und Nick, ihr neuer Kollege, scheinen immer wieder in verdächtig günstigen Momenten aufzutauchen.
Als Emily und die Polizei eine ähnliche Parallele zwischen zwei anderen vermissten Frauen entdecken und zudem feststellen, dass der entsprechende Jahrestag des Verschwindens eines anderen Mädchens kurz bevorsteht, drängt sich ihnen die Vermutung auf, dass ein sechster Mord in genau einer Woche verübt werden könnte. Aber von wem? Ist der heutige Serienmörder ein Nachahmer des Spring-Lake-Mörders der 1890er-Jahre? Oder gar dessen Reinkarnation?
Für ungeübte Hörer, könnte die erste CD etwas Schwierigkeiten bereiten, da sehr viele Personen eingeführt werden. Es empfiehlt sich also, hier konzentrierter zuzuhören.

Fazit:
Die Geschichte selber gibt viele Rätsel auf. Wie können zwei Morde, die im Abstand von 100 Jahren verübt werden, zusammen hängen? Der Hörer taucht ein und erlebt 275 Minuten Krimispannung zum Miträtseln und Gänsehaut kriegen. Zwar gibt es auch hier ein paar langgezogene Kapitel, aber alles im allen hat Mary Higgins Clark mit ihrem Werk wieder sehr gute Arbeit geleistet.

Die gekürzte Hörfassung liest die Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin Ulrike Grote. Faszinierend dabei ist, dass sie jeder der handelnden Personen ihre charakteristische Stimme gibt, mit eigenem Tonfall und passender Stimmlage, so dass die Hörfassung beinahe mit einem Hörspiel vergleichbar ist.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Annika Dietrich, © 2003 Der Hörspiegel )