Hörspiegel-Meinung (ste):
Jeder, der Mitte oder Ende der siebziger
geboren wurde und in den 80ern fernsehen durfte kannte sie und hat sie
zweifelsfrei gefürchtet: Die dreibeinigen Herrscher. Als Kind war
ich so fasziniert von der Serie, dass ich sie als Erwachsener unheimlich
gern noch einmal wieder sehen wollte. Doch im TV liefen keine Wiederholungen,
lediglich die BBC brachte die Serie auf DVD in englischer Sprache auf den
Markt. Die eigentliche Vorlage zur Serie war jedoch die Tripods-Trilogie
von John Christopher.
Der erste Teil heißt „Dreibeinige Monster auf Erdkurs“. Es sei gesagt: Mit Science Fiction hat dieser erste Teil nur wenig zu tun. Vielmehr leben die Menschen auf der Erde wie im Mittelalter. Zwar gibt es hier und da noch Anzeichen einer modernen Zivilisation, doch niemand weiß mehr, wie man Armbanduhren herstellt oder was Elektritzität ist. Alle Jugendlichen werden zu einem bestimmten Zeitpunkt „geweiht“ und erhalten „die Kappe“. Und hier tauchen ein paar Sci-Fi-Elemente auf. Riesige stählerne Gebilde, die Tripoden, stampfen mit ihren drei Beinen über die Wälder und Felder des Landes und verleihen allen Menschen, die fast erwachsen sind, die Kappe. Auch Wills Cousin wird geweiht, und nachher scheint er jemand anderes zu sein. Will selbst möchte aber nicht anders sein als er heute ist, und er ist skeptisch den Kappen und Tripoden gegenüber. Und so schmiedet er pläne, auszureißen und von zu Hause fortzulaufen. Vom Wanderer Ozymandias (im Hörbuch Ozymandy genannt) erfährt er ein Geheimnis. Im Land hinter dem Meer gibt es weiße Berge, in denen sich freie Menschen verstecken. Diese zu erreichen, ist Wills Ziel. Zusammen mit seinem anderen Cousin macht er sich somit auf den gefahrvollen Weg zu den weißen Bergen und trifft unterwegs Freunde und Feinde.
Die Story erinnert an eine Mischung aus Der Herr der Ringe und Krieg der Welten, und genauso ist es auch: Versuchen Sie, sich vorzustellen wie beide Stimmungen zusammenpassen, und sie haben die Tripods-Trilogie. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Rebellion, Glauben, Action, Hoffnung und Abenteuer.
Gelesen wird das Hörbuch von Synchronsprecher Torsten Michaelis (u.a. Wesley Snipes). Eine perfekte Inszenierung! Unterstützt wird er durch die Originalmusik von Ken Freeman aus der Tripods-TV-Serie. Der Titelsong ist als Bonus noch am Ende in voller Länge zu hören. Und in den spannenden Momenten sorgen Effekte und Musik dafür, dass Action und Atmosphäre in nicht mehr zu steigerndem Ausmaße vorhanden sind.
Was soll ich noch anderes schreiben außer:
Perfekt! Ich freue mich schon auf die Teile 2 und 3, die im Laufe diesen
und Anfang kommenden Jahres beim Patmos-Verlag auf CD erscheinen.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |