Hörspiegel-Meinung (ste):
Der Literatur-Nobelpreisträger Alber
Camus ist bekannt für Romane, deren Hauptfiguren in ausweglose Situationen
geraten und am Ende unausweichlich mit dem Tod konfrontiert werden. So
auch in „Der Fremde“. Der Protagonist findet sich von einem Moment auf
den anderen auf der Anklagebank. Ihm wird als Mörder der Prozess gemacht.
Doch wie kam der eher als neutral und langweilig zu bezeichnende Mensch
in diese Situation? Durch falsche Entscheidungen, bei denen beim Leser
oder Hörer sofort die Alarmglocken schrillen. „Mach das besser nicht“,
denkt man sich. Doch die offensichtlichen Entscheidungen sind nur die Spitze
des Eisberges, deren Gänze im Unterbewusstsein des Hauptdarstellers
liegen – in dem Wunsch, zu jemandem, zu etwas zu gehören.
Jeder Satz des Romanes sitzt, hier ist
kein Wort überflüssig. Und auch wenn sich die Erzählung
inhaltlich nicht als weltbewegend bezeichnen lässt, so ist ihre Aussage
umso gewichtiger.
Vorgetragen wird „Der Fremde“ von Ulrich Matthes. Eine gute Lesung.
Erschienen ist das Hörbuch auf 3 CDs
im schlichten DigiPak beim Patmos-Verlag.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |