Albert Camus
"Der Fremde"

© 2005 Patmos
Rückentext:
Die Chronik eines zufälligen Mordes. Die Sonne sei Schuld gewesen, er habe den Araber am Strand nicht erschießen wollen. Mit dieser Erklärung erntet der Büroangestellte Meursault vor Gericht nur Unverständnis. Der Staatsanwalt klagt ihn der Unmenschlichkeit an.
Erst angesichts des Todesurteils denkt Meursault über sein Leben nach, dem Priester schleudert er seine Wut über »dieses ganze absurde Leben« entgegen. In einer Sprache von kristallener Härte und Klarheit wird die Geschichte eines jungen Manns erzählt, der unter der unerbittlichen Sonne Algiers bar aller Bindung ohne Liebe und Teilnahme gleichgültig dahinlebt, bis ihn ein lächerlicher Zufall zum Mörder macht.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Der Literatur-Nobelpreisträger Alber Camus ist bekannt für Romane, deren Hauptfiguren in ausweglose Situationen geraten und am Ende unausweichlich mit dem Tod konfrontiert werden. So auch in „Der Fremde“. Der Protagonist findet sich von einem Moment auf den anderen auf der Anklagebank. Ihm wird als Mörder der Prozess gemacht. Doch wie kam der eher als neutral und langweilig zu bezeichnende Mensch in diese Situation? Durch falsche Entscheidungen, bei denen beim Leser oder Hörer sofort die Alarmglocken schrillen. „Mach das besser nicht“, denkt man sich. Doch die offensichtlichen Entscheidungen sind nur die Spitze des Eisberges, deren Gänze im Unterbewusstsein des Hauptdarstellers liegen – in dem Wunsch, zu jemandem, zu etwas zu gehören.
Jeder Satz des Romanes sitzt, hier ist kein Wort überflüssig. Und auch wenn sich die Erzählung inhaltlich nicht als weltbewegend bezeichnen lässt, so ist ihre Aussage umso gewichtiger.

Vorgetragen wird „Der Fremde“ von Ulrich Matthes. Eine gute Lesung.

Erschienen ist das Hörbuch auf 3 CDs im schlichten DigiPak beim Patmos-Verlag.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2005 Der Hörspiegel )