Anthony Burgess
"Der lange Weg zur Teetasse"

© 2003 Kein & Aber Records
Rückentext:
„Gibt es noch irgendeine Information, die du uns über irgend etwas zukommen lassen kannst, Edgar oder Eadgar? Irgendwas aus dem Land der Träume? Einsteins Relativitätstheorie beispielsweise?“
Die Klasse lachte, denn alle wussten, dass die Relativitätstheorie das Schwierigste der Welt ist. Die meisten drehten sich zu Edgar um, damit sie von Herzen etwas zu lachen hatten...“

Hörspiegel-Meinung (sp):
„Ein wirklich langer Weg wird das wohl...“, dachte ich mir, als ich das dicke CD-Paket in meinem Briefkasten fand. Und recht hatte, ich.
Es wurde ein langer Weg, jedoch kein minder interessanter.
Anthony Burgess erzählt hier mit viel Wortspielereien die Geschichte von Edgar, der sich, dem langweiligen Schulunterricht entfliehend, auf eine Traumreise in fremde Lande begibt, wo er, auf der Suche nach einer Tasse Tee, den seltsamsten Gestalten begegnet. Schwierig zu beschreiben ist Handlung, das stelle ich soeben fest. Somit kann ich nur raten, sich ein eigenes Bild zu machen. Hört man gern intelligente, gut erzählte Geschichten, lohnt es sich in jedem Fall.

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich, dass man als Zuhörer, wirklich permanent Zuhören muss, um die Geschichte überhaupt wirklich zu verstehen. Es wird mit so vielen kleinen Wortspielchen und witzigen Ideen gearbeitet, dass man, hört man die CDs zum ersten Mal und das möglicherweise etwas unaufmerksam, meinen könnte, Herr Burgess wäre ein wenig verwirrt gewesen, als er dieses Abenteuer ersann. Hört man allerdings genau hin, nimmt sich wirklich die 3 Stunden Zeit, entpuppt sich „Der lange Weg zur Teetasse“ als eine Aneinanderreihung von Geistesblitzen.
Fabelhaft also für lange Autofahrten, reichlich schlecht geeignet allerdings zum nebenbei hören. Denn Hirnmasse wird schon benötigt, um der Geschichte zu folgen.
Ich allerdings fand sie, trotz des erhöhten Aufmerksamkeitsanspruchs, sehr abwechslungsreich und amüsant.

Die bärige Stimme Harry Rowohlts als Sprecher gibt dem Ganzen erst das richtige Gesicht.

Erwachsenen Hörern, die möglicherweise auch mal einem guten Buch ihre ungeteilte Aufmerksamkeit für mehrere Stunden widmen können, würde ich dies Hörbuch wärmstens empfehlen. Für Kinder jedoch ist es meiner Meinung nach relativ schlecht geeignet und auch nicht gemacht.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Sandra Preuß, © 2004 Der Hörspiegel )