T.C. Boyle
"Wassermusik"

© 2006 Der Hörverlag

Rückentext:
Zocker und Voyeure, Hexen und Sadisten, Huren, fremdartige Schönheiten und schottische Kleinbürger: T.C. Boyle erzählt die überbordende Geschichte von Mungo Parks, der sich um das Jahr 1800 auf die Suche nach dem Niger machte und vom Schicksal eines Londoner Trickbetrügers namens Ned Rise.

Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht:
Mungo Parks macht sich auf den Weg nach Afrika, um den Lauf des Niger zu ergründen. Finanziert von der Afrika-Gesellschaft startet er und erlebt vielfältige Abenteuer.
Als zweitem Strang der Erzählung wird von Ned Rise berichtet, der schon als Junge verstümmelt, als Trickbetrüger in London sein Unwesen treibt. Die Geschichte beider scheint grundverschieden, doch beide Männer werden sich treffen.....

Welches Genre erwartet den Hörer?
Ein Abenteuerhörspiel, geprägt von Ironie und schwarzem Humor.

Wie ist das Hörspiel/Hörbuch umgesetzt?
Eine Sprecherrige, die man nur als erstklassig beschreiben kann, gestaltet dieses hervorragend inszenierte Hörspiel. Mehr als 31 Rollen sind besetzt mit hochkarätigen Sprechern wie: Thomas Fritsch, Udo Schenk, Doris Kunstmann, Anna Talbach und vielen weiteren.
Die Co-Produktion von NDR und Der Hörverlag ist so inszeniert, dass verschiedene Ebenen nebeneinander erzählt werden. Verflochten bis zur letzten Minute wird durch diese Art des Aufbaus Spannung erzeugt. Seitens der Technik kann der Sound und Musikeinsatz nur hervorgehoben werden.
Auch die Ausstattung lässt nichts zu wünschen übrig. So bieten die Booklets der beiden Doppel-CDs neben der Sprecherliste Informationen zu einigen Sprechern, dem Autor und dem Regisseur. Zudem findet sich eine Karte, auf der der von Mungo Parks ergründete Lauf des Niger verzeichnet ist. Jedes Booklet enthält auch eine Trackliste für die jeweiligen CDs.
Alles kommt im Schuber daher.

Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Humor pur, spannend und überaus böse, so kann man das Hörspiel bezeichnen. Ein Genuss von Anfang bis Ende. Zuweilen undurchsichtig und gerade dadurch fesselnd. Keine Minute dieses 310 minütigen Hörspiels ist verschwendete Zeit. Der Hörer bekommt hier eine „Wassermusik“, die ihren Namen zurecht trägt, zuweilen, weil einem vor Lachen das Wasser in die Augen steigt.
Die Inszenierung mit dieser Menge an guten Sprechern hat sich gelohnt. T.C. Boyle wurde perfekt umgesetzt.
Mehr davon!
Note 1-
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2006 Der Hörspiegel )