Maxim Biller
"Bernsteintage"

© 2005 Patmos
Rückentext:
Unsere Kindheit ist das Paradies, das wir alle eines Tages verlassen müssen. Mit großer Zärtlichkeit und Wehmut erzählt Maxim Biller in Bernsteintage von diesem Ort, an dem alles begann und an den wir nie zurückkehren werden. Sehnsucht und das Wissen um Schuld durchwehen die Geschichte Elisabeth liebt Ernst. Zwei Erzählungen von verlorenen Illusionen und von Hoffnungen, die nie vergehen.

Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Da ist der achtjährige David , der den Einmarsch russischer Truppen in seine tschechische Heimat als betörende Show erlebt; da ist Jossi, dessen Bruder als halbes Kind freiwillig in den Yom-Kipur-Krieg zieht und im Feuer der eigenen Leute stirbt. Sie alle wissen, dass die Zeit, die hinter ihnen liegt, für immer vorbei ist, und trotzdem können sie nicht aufhören, in ihr zu leben. ...

Welches Genre erwartet den Hörer ?
Das Genre dieses Hörbuchs ist nicht ganz leicht zu fassen. Zwei melancholische Geschichten, die auf Vergangenheitsbewältigung ausgelegt sind.
 
Wie ist das Hörbuch/Hörspiel umgesetzt?
Dominique Horowitz liest dieses Hörbuch schnörkellos und genial. Der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler bringt mit seiner Stimme eine genüssliche Ruhe in die Geschichten. Die Spannungen, die in der Story liegen, werden dadurch abgeschwächt und unterhaltsam dargeboten, wirken jedoch dadurch beim Hörer länger nach. Nach dem Hören ist Nachdenken angesagt.
Das Hörbuch zeigt ein Kinderfoto auf dem Cover und gibt kurze Informationen zum Sprecher auf der Rückseite. Das Booklet bietet im innern eine Trackliste zu beiden Geschichten. Auf der Rückseite des Booklets sind Sprecher und Autor näher beleuchtet.

Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Das vorliegende Hörbuch ist äußerst interessant und bietet im Nachhinein viele Punkte, über die man nachdenken kann. Dominique Horowitz liest die beiden Geschichten hervorragend und überzeugt wieder einmal mit seiner Art des Vortrags.
Problematisch ist einzig die Tatsache, dass dieses Hörbuch für den Betrachter nicht ganz schlüssig präsentiert wird. So kann der Käufer nicht auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um ein Hörbuch mit zwei Geschichten handelt. Auch mir wurde dies erst bewusst, nachdem ich das recht klein auf der Rückseite gedruckte „2 Erzählungen; insgesamt 20 Tracks“, bzw. den Rückentext gelesen hatte.
Der Titel zeigt nur „Bernsteintage“, „Elsbeth liebt Ernst“ taucht nicht auf.
Lässt man diese Problematik außer Acht, kann man das Hörbuch als ansprechend bezeichnen.
Note 3+
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Storys 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2005 Der Hörspiegel )